Von Elke Wiartalla |ObermaiselsteinUnbezahlbare, bayernweite Werbung für den Ort oder eine "Schnapsidee"? Der Vorschlag von Andrea Burger, an einer Hörfunk-Aktion teilzunehmen, sorgte im Obermaiselsteiner Gemeinderat für Missstimmung. Die Gemeinderätin hatte die Idee präsentiert, sich beim Radiosender "Bayern3" um die Ausrichtung eines großen Dorffestes am 6. September zu bewerben.
Rockband zum Nulltarif
Die Rockgruppe "Reamonn", die "Bayern3"-Band und Humorist Christ Böttcher zum Nulltarif. Dazu drei Wochen lang täglich kostenlose Werbung für Obermaiselstein über einen großen Radiosender - das erschien der Mehrheit im Rat so verlockend, dass organisatorische Probleme in den Hintergrund traten. Denn das Dorffest mit Musik, Essen, Getränken und technischer Ausstattung würde zwar der Sender ausrichten, aber für die Infrastruktur (Parkplätze, Strom, Sanitäranlagen und Sicherheitskonzept) müsste die Gemeinde sorgen.
Dies stieß bei Gemeinderat Hannes Kling auf arge Bedenken: Das alles sei in diesem knappen Zeitraum, noch dazu kurz vor der Großveranstaltung Viehscheid, sicher nicht zu schaffen, meinte er in Hinblick auf die vielen freiwilligen Helfer, die man mobilisieren müsste.
Sorge wegen "Rambazamba"

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"Sauer" reagierte Kling, als Andrea Burger die von "Bayern3" geforderten fünf pfiffigen Sätze vortrug, mit denen sich Obermaiselstein um das Dorffest bemühen will. Ein "Dankeschön" für die Bauern, deren Landschaftspflege und den Einsatz an 365 Tagen im Jahr solle die Bewerbung sein, hatte Burger gemeinsam mit Verkehrsamtsleiterin Andrea Lachmuth ausgetüftelt. Klings Argwohn, Rambazamba im Dorf auf dem Buckel der Bauern zu veranstalten, teilte die Mehrheit des Gemeinderats nicht.
Darum ging noch am gleichen Abend die Bewerbung für das Dorffest nach München hinaus. Allerdings ohne Erfolg: Bei Bayern 3 kam Obermaiselstein nicht in die engere Auswahl.