Artikel: Obergünzburg reagiert auf Trend zu Urnengrab

12. Januar 2003 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Marktrat diskutiert Möglichkeiten der Friedhofsgestaltung

Obergünzburg (hoa). - Der Obergünzburger Marktrat beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit der integrierten Urnenbestattung und zukunftsorientierten Urnengrabplätzen. Da Erdbestattungen bundesweit immer mehr abnehmen und bestehende Gräber öfter noch vor Ablauf ihrer Frist aufgegeben werden, gleichzeitig aber Urnenbestattungen stetig zunehmen, sind die Gemeinden gefordert, ausreichend Urnengräber bereitzustellen. Auch in Obergünzburg gehe die Entwicklung hin zu immer mehr Urnenbestattungen. Von 55 Bestattungen im vergangenen Jahr gab es 23 Urnenbestattungen. Hierdurch entstehen nicht nur Leerflächen in den Grabfeldern, sondern auch finanzielle Verluste für die Gemeinde. Momentan gibt es in der Urnenwand noch 24 kleine und 16 große Plätze in der Wand zu erwerben. Diese Kapazität wird bald ausgeschöpft sein.

Im Hauptfeld integrieren Die zwei ortsansässigen Steinmetze sind nun mit der Vorstellung der integrierten Urnenbestattung und den zukunftsorientierten Urnengrabplätzen des 'Arbeitskreises für Friedhofskultur' an die Gemeinde herangetreten. Vorgeschlagen wird darin, jeweils zwei Stelen zu Demonstrationszwecken für die Angehörigen zur Verfügung zu stellen. Ziel der 'integrierten Urnenbestattung' sei, die Urnengräber in die Hauptfelder zu integrieren und damit eine flexible und zukunftsfähige Friedhofskultur zu schaffen. Aus einem Erdgrab könnten somit zwei Stelengräber entstehen, da diese von kleinerem Ausmaß sind. Als Empfehlung beschloss der Obergünzburger Marktrat, den Urnenbestand wie bisher in der Wand zu erhalten, diese aber nicht zu erweitern. Es wurde unter anderem vorgeschlagen, ein Grabfeld für Urnen auf einer bestimmten Rasenfläche auszuweisen. Dort könne eine Stelle erworben, mit einer Stele versehen und die Urne im Erdreich bestattet werden. Zur Überlegung stand aber auch, auf Gräber zu verweisen. Dies hätte den Vorteil, dass durch das Auffüllen der Lücken das Erscheinungsbild auf dem Friedhof wieder verbessert werden kann.

Problem Blumenschmuck Lars Leveringhaus begrüßte diesen Vorschlag. Dies würde die Friedhofskultur wieder verbessern. Zweiter Bürgermeister Harald Drutzel rügte, dass gerade die unteren freien Urnennischen in der Urnenwand durch Grabschmuck von Angehörigen anderer Urnengräber total verstellt sei. Bürgermeister Herbert Schmid meinte dazu, dass ja die Möglichkeit bestehe, Schmuck direkt an den Stein anzubringen. Man wolle nun den örtlichen Steinmetzen anbieten, zwei Stelen zu fertigen und zu Demonstrationszwecken zu zeigen. Wird dies entsprechend angenommen, müsse die Satzung geändert werden, so Schmid.