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Oben ohne nicht aufs Rad - vor allem innerhalb der Stadt

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Oben ohne nicht aufs Rad - vor allem innerhalb der Stadt

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    Oben ohne nicht aufs Rad - vor allem innerhalb der Stadt
    Oben ohne nicht aufs Rad - vor allem innerhalb der Stadt Foto: mathias wild

    Kempten | bec | Ob in die Arbeit oder einfach zur Entspannung nach einem langen Tag im Büro: In Kempten wird fleißig geradelt und deshalb gibt es seit geraumer Zeit auch wie berichtet eine Radwegekarte für die Stadt. Doch wo Radfahrer sind, gibt es oft auch Probleme mit den Autofahrern - und nicht selten kommt es zu Unfällen. Die Polizei und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Kempten-Oberallgäu raten den Radlern deshalb dringend, beim Ausflug mit dem Drahtesel einen Helm zu tragen.

    Eine Helmpflicht wie in Spanien, sagt ADFC-Vorsitzender Herbert Müller, lehne er grundsätzlich ab: "Das würde wahrscheinlich viele Leute ganz vom Radfahren abhalten." Dennoch kann er an Radl-Fans nur appelliere, sich einen Helm zu beschaffen, der im Zweifelsfall Leben retten kann. Doch in Sachen Fahrradhelme hat Müller eine seiner Ansicht nach seltsame Beobachtung gemacht: "Während viele Radler, die im Umland unterwegs sind, Helme tragen, fahren die meisten Radler in der Stadt oben ohne." Dabei sei das Radeln innerorts viel gefährlicher: Bordsteine und natürlich Autos könnten Radlern zum Verhängnis werden.

    "Helm auf", rät auch Thomas Riester von der Kemptener Polizeiinspektion. Zwar hat er in den vergangenen vier Jahren keine Zunahme von Radunfällen verzeichnet - rund 70 bis 80 seien es im Jahr und meistens kämen die Radler mit leichten Verletzungen davon. "Aber sicher ist sicher", sagt Riester und legt noch einen Tipp obendrauf: "Im Straßenverkehr sollte man nie auf sein Recht pochen, aber als Radfahrer umso weniger." Warum? Weil der Radfahrer, so Riester, letztlich immer den Kürzeren ziehe und sich fragen müsse, ob eine errungene Vorfahrt ein gebrochenes Bein oder Schlimmeres wert sei. Und: "Radwege sollten nie in Gegenrichtung befahren werden", rät Riester außerdem. Gerade an Ein- und Ausfahrten sei das gefährlich, weil die Autofahrer einfach aus der jeweils anderen Richtung nicht mit Radverkehr rechneten.

    Und wer ist nun schuld am Radler-Autofahrer-Konflikt? Sind die auf dem Drahtesel so rücksichtslos - wie die Autofahrer behaupten - oder können die mit den vier Rädern einfach nicht aufpassen - wie die Radler nicht müde werden zu betonen? "Ein wenig mehr gegenseitige Rücksichtnahme könnte nicht schaden", sagt Polizist Riester diplomatisch. Jedoch betont er auch, dass viele Radunfälle überhaupt nichts mit Autofahrern zu tun haben: "Manche Radler verbremsen sich einfach und stürzen."

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