Gespräch: OB Netzer wirbt in Berlin für Bundeswehr-Standort Kempten

22. September 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Stadt Kempten

Netzer und Müller beim Inspekteur des Sanitätsdienstes

Für den Erhalt des Bundeswehrstandorts Kempten haben sich am Dienstag in Berlin Staatssekretär Dr. Gerd Müller und Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer eingesetzt. Bei einem Gespräch mit Generaloberstabsarzt Kurt-Bernhard Nakath, dem Inspekteur des Sanitätsdiensts, und seinem designierten Nachfolger, Generalstabsarzt Dr. Ingo Patschke, wiesen sie auf die Standortvorteile und die lange Tradition der Bundeswehr in Kempten sowie die enge Verbundenheit mit den Soldaten hin.

Auch wenn es unvermeidbar sei, dass die Bundeswehrreform Folgen für einzelne Standorte hat, "gibt es zahlreiche Argumente dafür, am attraktiven und traditionsreichen Kemptener Standort festzuhalten", so Staatssekretär Müller. "Das Miteinander zwischen Bundeswehr und Bevölkerung funktioniert bei uns in Kempten seit Jahrzehnten hervorragend und wir bieten den Soldaten eine familienfreundliche Umgebung sowie einen pulsierenden Wirtschaftsstandort mit Arbeitsplatzchancen auch für die Ehepartner", betonte Oberbürgermeister Netzer gegenüber dem Inspekteur, der die fachliche Vorlage beim Minister entscheidend mitprägt. Die Verbundenheit mit der Region sei nicht zuletzt 2009 durch die Verleihung des Beinamens "Allgäu" an das Regiment dokumentiert worden.

Das Gebirgssanitätsregiment 42 an der Kaufbeurer Straße ist mit knapp 800 Planstellen die größte Bundeswehreinheit in Kempten. Hinzu kommen das Kreiswehrersatzamt und das Fachsanitätszentrum. Seit 1807 ist Kempten ständige Garnisonsstadt und damit einer der ältesten Militärstandorte Bayerns. Das Kemptener Sanitätsregiment verfügt zudem über eine langjährige Kooperation mit dem Roten Kreuz und den Johannitern sowie eine über 15-jährige Zusammenarbeit mit dem Klinikum.

Und was sagten die beiden obersten Sanitäter der Bundeswehr dazu? Sie bestätigten zwar die enge Verbundenheit der Bevölkerung in Kempten mit den Soldaten. Allerdings baten sie um Verständnis, dass sie vor der politischen Entscheidung Ende Oktober keine Aussage zu Standorten treffen könnten.

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