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Nur Gutachter-Wettbewerb sichert Zuschuss

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Nur Gutachter-Wettbewerb sichert Zuschuss

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    Für den Ausbau des Busbahnhofes - Stadtrat beauftragt sechs Architekten - Siebenköpfiges Preisrichter-Gremium Füssen (asp). Der Busbahnhof soll saniert werden. Die Kosten allein für den Tiefbau verschlingen voraussichtlich zwei Millionen Mark. Um vom Staat Zuschüsse zu erhalten, ist ein "Gutachter-Wettbewerb" erforderlich, den der Stadtrat bereits in seiner November-Sitzung mit 20:5 Stimmen beschloss. Jetzt in der Dezember-Sitzung wurden die Kosten bekannt, die auf die Stadt zukommen: 52000 Mark - der Wettbewerb schmeckte einigen Räten nicht mehr.

    Bei der Debatte spielten die nicht zufriedenstellenden Erfahrungen aus dem Wohngebiet Venetianerwinkel eine Rolle. Auch damals wurde zur städtebaulichen Entwicklung dieses Areals ein Planungswettbewerb durchgeführt. Dem siegreichen Architekten - das schreiben die Wettbewerbsregeln vor - muss-te der Planungsauftrag erteilt werden. Genauso ist´s jetzt beim Wettstreit für den Busbahnhof. Günter Knauss (Bürgerblock) hält deshalb nichts davon, weil dann die Stadt nicht mehr ihre eigenen Ideen einbringen könne. Eine hatte unlängst Verkehrsreferent Alfred Köpf geboren (wir berichteten darüber). Er will die Busparkplätze dorthin verlegen, wo jetzt noch ein alter Schuppen des Bahnhofs steht. Westlich davon zeichnete Köpf 40 Pkw-Stellplätze in seinen Vorschlag. Im Verbund mit Günter Knauss und Fritz Egeter (F. D. P.) sieht CSU-Stadtrat Köpf im Wettbewerb, der auch immer wieder als Gutachten bezeichnet wurde, keine Notwendigkeit. Denn nur für den Ausbau des Busbahnhofs, seiner Überdachung und eines Daches für die dann angrenzenden Bahngleise "brauchen wir keinen Wettbewerb", brachten sie zum Ausdruck. Als Köpf und Bürgermeister Wengert zunehmend heftiger diskutierten, Wengert an die Beschlusslage des Stadtrates vom November erinnerte und klar machte, dass die Stadt alleine den Bahnhofsvorplatz nicht sanieren könne, sondern nur mit Staats-Zuschüssen, setzte Rudi Thanner (CSU) der Debatte ein Ende: "Soll m´r hoimgange, wollt ihr eine Privat-Diskussion?" fragte er. Das freilich wollten sie nicht. Bürgermeis-ter Wengert machte wie schon im November klar, als der Stadtrat der Vorplatz-Sanierung höchste Priorität einräumte: "Wenn Sie auf 60 bis 80 Prozent Zuschuss verzichten wollen, können wir auf den Wettbewerb verzichten." Um aber vom Staat eine Förderung zu erhalten, müsse die Stadt die Spielregeln einhalten und den Architekten-Wettbewerb durchführen. Zu Rudi Thanners beruflichen Aufgaben im Landratsamt Ostallgäu zählt auch das Bearbeiten von Zuschussanträgen. "Es wird künftig ohne Gutachten keine müde Mark mehr geben", berichtete er und appellierte an seine Kollegen, an dem Architekten-Wettbewerb nicht zu rütteln. Hans Kanderske von "Kling Consult" (dieses Planungsbüro entwickelt für Füssen den städtebaulichen Rahmenplan "Westliche Innenstadterweiterung") erläuterte dem Stadtrat die "Spielregeln" des Wettbewerbs. In der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung fasste die Mehrheit die entsprechenden Beschlüsse: Drei einheimische und drei auswärtige Architekten werden zum Wettbewerb eingeladen. Aus ihren Vorschlägen soll "die Optimallösung" für den Busbahnhof gefunden werden. Den Sieger ermittelt ein siebenköpfiges Preisrichter-Gremium.

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