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Nur für Mädchen: Firmen öffnen sich für Girls Day

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Nur für Mädchen: Firmen öffnen sich für Girls Day

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    Marktoberdorf(am/sg). - Mehr Mädchen für technische Berufe zu interessieren ist Ziel des 'Girl's Days'. Damit sollen neue Perspektiven in der Berufsfindung eröffnet werden. Denn nicht fehlendes Interesse oder Begabung, sondern mangelnde weibliche Vorbilder und Information führen dazu, dass sich statistisch die Hälfte aller Mädchen auf nur 10 von 345 Ausbildungsberufen konzentrieren. Beim 'Girl's Day' - auch Mädchen-Zukunftstag genannt - fanden gestern Dutzende von Schülerinnen bei Ostallgäuer Firmen und Behörden die Möglichkeit, hinein zu schnuppern in ein breites Spektrum an Berufen, die ihnen offen stehen abseits der typischen Frauenberufe. Unsere Zeitung suchte drei Gruppen auf. Statt in der Schule fanden sich gestern neun Gymnasiastinnen der 8. und 9. Klassen morgens bei der Schlepperfabrik AGCO-Fendt ein, wo sie von Personalreferent Jürgen Frank und Mitarbeitern aus dem technischen Bereich in Empfang genommen wurden. Sie wurden zunächst über die Produkte der Firma informiert und durften sich sogar selbst an Steuer eines der mächtigen Traktoren, des 'Vario TMS Fendt 930' mit 310 PS setzen und ein paar Platzrunden drehen. Das kam natürlich gut an. Die Gruppe erfuhr etwas über die Ausbildungsberufe bei AGCO, bekamen eine Werksführung durch die Fertigung und Montage und nach dem Mittagessen ging es in die Lehrwerkstätte. Die Bedienung einer CNC-Dreh- und Fräsmaschine, die Wirkweise einer pneumatischen Schaltung und der Einsatz von Lernsoftware in der beruflichen Ausbildung - all dies war sicherlich viel Neuland für die Mädchen. Für ein paar Schnupperstunden öffnete sich auch die Metallwarenfabrik Rösle in Marktoberdorf. Martin Zischka erläuterte der Gruppe von Schülerinnen der Hauptschule Biessenhofen und des Marktoberdorfer Gymnasiums dort zunächst die Geschichte der Firma und die Palette der Produkte, die dort hergestellt werden. Nach der Besichtigung des Lagers gab es eine Führung durch die Fertigung und nach der Mittagspause ging es zu Dachentwässerung 'Grömo', wo die Fertigung ebenfalls mit großem Interesse verfolgt wurde.

    Sehr interessiert Neben weiteren Firmen beteiligte sich auch das Autohaus Singer am 'Girl's Day'. Dort brachte ihnen Alois Schindele zunächst anhand eines Filmes die Kfz-Technik nahe. Auch hier ein Rundgang durchs Haus mit all seinen Abteilungen. Hautnah erlebten sie unter anderem Arbeiten wie Reifen auswuchten, Ölwechsel oder die Arbeit am Bremszylinder mit. Die Mädchen zeigten in allen Betrieben großes Interesse. Ob sie aber später tatsächlich einen technischen Beruf wählen werden, konnten sie gestern natürlich noch nicht entscheiden. In erster Linie, so Heike Krautloher von der Gleichstellungsstelle am Landratsamt, gehe es einfach darum, dass sich die 'Girls' ein Bild machen können von diesem Teil der Berufswelt. Krautloher hatte die Mädchen an den verschiedenen Schulen angeschrieben, sich an diesem Aktionstag zu beteiligen. Wie viele es nun tatsächlich waren, wusste sie bis gestern nicht genau. Denn nicht alle hatten sich über sie an die Betriebe gewandt, sondern selbständig oder über die Schulen einen Platz beim 'Girl's Day' gesucht.

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