Nesselwang | mar | Beim Thema Verkehr sind die Nesselwanger Warten gewohnt - auf Autobahn oder Ortsumfahrung. Überraschend schnell kommt aber nun der Bau eines Geh- und Radwegs im Bereich Zillhalde entlang der Kreisstraße Richtung Rückholz/Marktoberdorf. Wie Bürgermeister Franz Erhart am Dienstagabend in der Bürgerversammlung ankündigte, beginnen bereits am kommenden Montag die Abholzungsarbeiten zur Vorbereitung des Wegebaus. Auch die Mauer östlich der Fahrbahn wird für den neuen Weg fallen. Der Wegebau selbst soll am 30. März beginnen.
Erharts Ankündigung, dass die Arbeiten von Behinderungen, Teil- und Vollsperrungen begleitet werden, rief Trachtler-Vorsitzenden Reinhard Gschwend auf den Plan. Er fürchtete um die Straßen seines frisch erneuerten Heimatorts Rindegg, wenn der Verkehr über Thal und Rindegg ausweiche. Diese Route werde für Lkw gesperrt, beruhigte ihn Bürgermeister Erhart. Diese würden weiträumig umgeleitet. Außerdem habe er darauf gedrängt, von Anfang an Geld für die Behebung von Schäden an der Bankette der Umleitungsstrecke beim Wegebau einzuplanen. Diese gingen damit nicht zulasten der Anlieger, wie Gschwend befürchtet hatte.
Wie das Landratsamt gestern mitteilte, wird die Kreisstraße am Ortseingang Nesselwang zwischen Einfahrt Zillhalde und Bahnhofstraße von Montag, 8. Dezember, bis voraussichtlich zum Freitag, 12. Dezember, voll gesperrt. Der überörtliche Verkehr werde über die A7 zur Anschlussstelle Oy-Mittelberg beziehungsweise über die Kreisstraße OAL 1 nach Seeg und weiter über Pfronten nach Nesselwang umgeleitet.
Bei den "großen" Verkehrsprojekten ist unterdessen noch etwas Geduld erforderlich. Bei der A7 habe seine jüngste Nachfrage bei der Autobahndirektion ergeben, dass die Fahrbahn zu 90 Prozent fertig sei, und im Tunnel Reinertshof nur noch die Fahrbahndecke fehle. Die Talbrücke Enzenstetten liege im Zeitplan, der Lückenschluss werde aber nicht mehr in diesem Jahr gelingen.
Voraussichtlich im Sommer 2009 solle die Autobahn einspurig befahrbar sein. Auch wenn auf diesen Termin "noch Wetten abgeschlossen werden" könnten, werde es kommendes Jahr auf jeden Fall zur Autobahneröffnung ein großes Fest in Nesselwang geben.

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Im nächsten Jahr soll auch feststehen, was aus dem geplanten Bau einer Südumfahrung für Nesselwang wird, für die es seit mittlerweile über fünf Jahren einen Bebauungsplan gebe. Für den Sommer, vielleicht sogar schon früher, stehe der Ausgang des Normenkontrollverfahrens fest. Aber auch dann gebe es von der Finanzierung über Grundstückskäufe bis zur Situierung von Parkplätzen noch viel vor einem Straßenbau zu klären.
Bleiben werde Nesselwang auch nach der Fertigstellung der A7 der Verkehr aus Pfronten, beispielsweise der Schwerverkehr der Pfrontener Maschinenbaufirma Deckel Maho. Dafür sei allerdings eine Lösung in Sicht, deutete Erhart an.