Füssen | pas | Ein Nordlicht führt das Kommando beim Gebirgsaufklärungsbataillon 230 in Füssen: der aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Oberstleutnant Ralph Malzahn übernahm die Aufgabe von Oberstleutnant Jürgen Pauker. Dieser gab nach etwas über zwei Jahren die Führung des jungen Verbandes in Füssen zurück an den Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Erich Pfeffer.
Häufige Wechsel die Regel
General Pfeffer bezeichnete Kommandowechsel nach zwei Jahren als Regel. Nur so könne die immer kleiner werdende Bundeswehr ihre Offiziere fördern und ihnen Führungsaufgaben anvertrauen. Als Symbol für seine Kommandeurszeit überreichte der General dem neuen Bataillonskommandeur Malzahn die Truppenfahne. Malzahn wurde damit neuer Kommandeur des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 und Standortältester in Füssen.
Den militärischen Akt in der Allgäu Kaserne verfolgten viele Gäste wie der Kommandeur des 93. Gebirgsartillerieregiments aus Grenoble, Oberst Roland Margueritte sowie Soldaten-, Veteranen- und Reservistenkameradschaften. Die Paradeaufstellung kommandierte Major Achim Bayer, es spielte das Heeresmusikkorps 10 aus Ulm unter Major Christian Weiper.
'812 erfüllte Kommandeurstage'
Oberstleutnant Pauker blickte in seiner Rede vor seinen Soldaten zurück 'auf 812 erfüllte und fordernde Kommandeurstage, davon 722 im Dienste der Artillerietruppe'. Seine übrigen Diensttage forderten ihn, das seit Juli neu aufgestellte Gebirgsaufklärungsbataillons 230 in Füssen in den militärischen und zivilen Bereich zu integrieren. Die Vorbereitung der Umgliederung im personellen, materiellen und im strukturellen Bereich bezeichnete Pauker als umfangreich und zeitkritisch. Trotzdem gelang es ihm bis in den Mai hinein auch noch artilleristische Anforderungen mit dem Bataillon zu erfüllen. Er erinnerte an eine beträchtliche Anzahl von Übungen, auch an die fünf Monate in Wildflecken als Ausbildungsverband für Auslandseinsätze.
Obwohl das Bataillon nicht zu den Verbänden für Auslandseinsätze gehört, war es von Abstellungen betroffen. Insgesamt 55 Soldaten dienten im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina. Diese Soldaten hätten einen wertvollen Dienst sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für die Bundesrepublik Deutschland geleistet, lobte Pauker: 'Besonders froh bin ich, dass alle Kameraden unbeschadet ins Bataillon zurückgekehrt sind und positiv über ihren Auftrag und ihre persönlichen Erfahrungen berichten.'
Neuaufstellung bietet Chancen
Die Neuaufstellung seit Juli biete dem Bataillon viele Möglichkeiten zur Gestaltung, blickte der scheidende Kommandeur voraus. 'Im Bereich der taktischen Einsatzgrundsätze und des Informationsflusses gibt es noch ein weites Betätigungsfeld. Es ist nun an uns, diese Möglichkeiten zu nutzen und unseren Einfluss an entsprechender Stelle im Sinne der neuen Heeresaufklärungstruppe geltend zu machen.' Der Geist und die Kameradschaft der Gebirgstruppe und das Netzwerksbewusstsein der Aufklärungstruppe seien bei der Lösung dieser Aufgaben sehr hilfreich.