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Nobelpreisträger Erwin Neher für Gymnasium in Buchloe

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Nobelpreisträger Erwin Neher für Gymnasium in Buchloe

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    Buchloe/Göttingen/München | maf | Prominente Unterstützung haben die Stadt und der Landkreis kürzlich für ihr Vorhaben bekommen, in Buchloe ein Gymnasium zu errichten. Nobelpreisträger Professor Erwin Neher, der in der Gennachstadt aufgewachsen ist, wandte sich in einem Schreiben an den neuen bayerischen Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, um sich für das Projekt einzusetzen. Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Schwaben ist für ein Gymnasium in Buchloe.

    Bereit als Kind sei er von den Plänen des damaligen Oberlehrers Taubmann fasziniert gewesen, in Buchloe ein Gymnasium zu errichten, schreibt Neher, der heute am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen tätig ist. "Der Traum des Oberlehrers Taubmann hat sich immer noch nicht erfüllt", beklagt der Wissenschaftler. Dabei wisse er aus eigener Erfahrung, wie mühselig es für Buchloer Kinder und Jugendliche sei, zu einer weiterführenden Schule zu gelangen. Er selbst habe jeden Tag um 5.30 Uhr aufstehen müssen, um mit dem Zug pünktlich zum Unterrichtsbeginn das Maristenkolleg in Mindelheim zu erreichen.

    "Kultureller Schwerpunkt"

    Die Gennachstadt habe sich seit seiner Jugendzeit stark verändert, so Neher: "Durch die neue Autobahn und exzellente Zugverbindungen ist die Stadt praktisch zum Vorort von München geworden." Die Verkehrsanbindung sei also optimal, bildungspolitisch sei die Stadt dagegen "links liegen geblieben". "Buchloe braucht ein Gymnasium, nicht nur damit junge Familie, die nach Buchloe ziehen und die in Buchloe wohnen, eine gute Ausbildung für ihre Kinder erhalten, sondern auch als einen kulturellen Schwerpunkt, ohne den eine Stadt in einer Wissensgesellschaft sich nicht entfalten kann", schreibt Neher und unterstützt ausdrücklich die entsprechende Resolution des Landkreises und der Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe. Diese lege alle Gründe für ein Gennachstädter Gymnasium "überzeugend dar".

    Wie bereits kurz berichtet, hat sich nun auch das Industrie- und Handelsgremium Kaufbeuren und Ostallgäu der IHK Schwaben für ein Gymnasium in Buchloe ausgesprochen. Gerhard Schlichtherle, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren/Ostallgäu, richtete ebenfalls ein entsprechendes Schreiben an Kultusminister Spaenle. "Wir sehen in diesem Projekt eine durchaus richtige Konsequenz aus der Tatsache, dass gerade der Wirtschaftsraum im Umfeld von Buchloe in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung genommen hat", schreibt Schlichtherle. Dies würde die Attraktivität des Standortes erhöhen und die momentan "unbefriedigende" Schulwegsituation verbessern. Angesichts der ausreichenden Schülerzahlen sowohl für ein Gymnasium in Buchloe, als auch in Türkheim stehe die "Effizienz eines Neubaus durchaus außer Frage".

    Seine Vereinigung als Interessenvertretung der Wirtschaft sei der Überzeugung, "dass alles getan werden muss, um die Qualität der Bildung auch im regionalen Kontext zu sichern", appelliert Schlichtherle.

    Derweil gibt es auch Solidaritätsbekundungen aus anderen Teilen des Landkreises. So unterstützte der Marktgemeinderat Obergünzburg die Resolution für ein Gymnasium in Buchloe einstimmig - "auch in Kenntnis der Tatsache, dass mögliche Sachkosten des Landkreises über die Kreisumlage auch vom Markt Obergünzburg mitfinanziert werden", schreibt Bürgermeister Lars Leveringhaus.

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