Füssen | pm | Die Reihe "Füssener Kurgespräche" ermöglichte ein herzliches und geistig anregendes Wiedersehen mit Pater Christoph Kreitmeir, der lange in Füssen tätig war. Aus dem Kloster Vierzehnheiligen war er als Referent angereist und brachte seine mit vielen persönlichen Erfahrungen illustrierten Gedanken über Wege zu mehr Selbstvertrauen mit.
Den über 90 Minuten langen, aber in jedem Kapitel fesselnden Vortrag im Franziskanerkloster hätten gern noch mehr als die über 130 Zuhörer erlebt, die Einlass finden konnten. Guardian Pater Benno musste kurz vor 20 Uhr am Tor um Verständnis bitten: Nichts ging mehr, der Saal war proppenvoll. Der Vortragstitel von Pater Christoph kam noch ohne Fragezeichen aus. Er lautet: "Ich mag mich".
Die positive Aussage über die eigene Person sei jedoch nicht auf Arroganz gegenüber anderen Menschen zurück zu führen, sondern die Voraussetzung für den liebevollen sozialen Umgang miteinander und eine tiefe Beziehung zu Gott.
Wie aber kommt man dahin? Pater Christoph gab seinen Zuhörern Blätter in die Hand, auf der Leitsätze zur Selbstbejahung und die Merkmale einer sich selbst liebenden und dadurch selbstbewussten Person daheim in aller Ruhe und Gelassenheit studiert werden können.
"Ich möchte, dass meine Thesen zum selbstbewussten Gläubigen bei ihnen über unseren Abend hinaus wirken", sagte er lächelnd. Der Vortrag führte geschickt mit zahlreichen Beispielen auf die Spur, die "negativen inneren Prägungen" zu erkennen. Diese gelte es zu verändern. Zur Verdeutlichung gab der 46-Jährige auch Einblicke in seine psychotherapeutische Praxis. "Ein gesundes Selbstbewusstsein bewahrt uns schon im Kindesalter davor, sich zurückzuziehen oder den notwendigen Herausforderungen des Lebens auszuweichen."

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Nicht in der Rolle des "Opferlamms" bleiben, sondern zum "Regisseur des eigenen Lebens werden und Echtheit statt Heuchelei" im Umgang mit sich und den Mitmenschen couragiert an den Tag legen, sei das sinnvolle Ziel. Der Referent betonte: "Vorsicht vor hohen Idealen!" Sonst werde man das starke Gefühl nicht los, wieder einmal versagt zu haben. "Hören sie auf, sich unaufhörlich selbst zu kritisieren", so ein Tipp, verbunden mit Trost. "Gott liebt jeden Menschen so, wie er ist." Der Kernsatz von Pater Christoph war in Variationen in dem Gebet enthalten, mit dem der Vortrag meditativ seinen Ausklang fand: "Als Christen sind wir Getragene, nicht Getriebene."