"Es ist toll, dass ein alteingesessener Pfrontener den Gasthof Engel übernimmt!", lobte Bürgermeister Beppo Zeislmeier bei der Neueröffnung des Pfrontener Gasthofs, der jetzt als "Alpenrestaurant Engel-Berg" firmiert, dessen neuen Besitzer Georg Kienle. Rund 150 geladene Gäste, darunter der Gemeinderat, Abordnungen sämtlicher Vereine und Verbände Pfrontens, Nachbarn sowie Freunde und Bekannte der Besitzer, nahmen die neuen Räumlichkeiten in Beschlag.
Schon der Name "Engel-Berg" zeugt von der langen und wechselvollen Geschichte eines der ältesten Häuser Pfrontens. Nach Liborius Scholz beherbergt es bereits seit 1671 urkundlich belegt eine Gastwirtschaft. Früher, als noch Kaufleute und Reisende auf der alten Handelsstraße von Italien kommend dort übernachteten, war das Gebäude als "Wirt auf dem Berg" bekannt. Das Alter des Hauses kann nicht genau belegt werden, da im 30-jährigen Krieg sämtliche Unterlagen bei einem Brand im Pfarrhaus vernichtet wurden. Es kann jedoch sein, dass es im elften Jahrhundert, ungefähr zeitgleich mit der benachbarten Pfarrkirche entstand. Eine Bruchsteinmauer um das Hauptgebäude und der alte Ständerbohlenbau, der bei der Renovierung zutage kam, zeigen ebenfalls das hohe Alter.
Besitzer Kienle erzählte Anekdoten aus der Geschichte des Hauses: von den Zeiten als Brauerei bis hin zum Zweiten Weltkrieg, als es als Gefängnis für serbische Kriegsgefangene diente. "Der Reiz des Neuen" und die Tatsache, dass seine Frau Petra sich in das Gebäude "verliebte", trieb Kienle seinen eigenen Worten zufolge dazu, es zu renovieren. So entstanden nun unter anderem das neue Café und der neue Eingangsbereich, die alle barrierefrei gestaltet sind. "Ohne mei Frau wär des alles doch so schea it woara!", gab Kienle zu.
Ein kaltes Büffet, zahlreiche süße Genüsse sowie Bier vom Fass gab es für die Gäste als Verköstigung, während die "Böse Musik" aufspielte. Pfarrer Bernd Leumann segnete den Gasthof mit dem "frommen Namen" für einen guten Neubeginn.