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Neuseeländer sorgt für Fabelzeit am Hochgrat

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Neuseeländer sorgt für Fabelzeit am Hochgrat

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    Oberstaufen (sp). - Wie im Sturm weggefegt wurde die alte Rekordmarke beim Hochgrat-Berglauf: Gleich drei Läufer blieben unter der Bestzeit von Kurt König aus dem Jahr 1983. Der Sieger, Berglauf-Ass Jonathan Wyatt aus Neuseeland, setzte mit der fabelhaften Laufzeit von 29:37 Minuten einen neuen Maßstab für den Allgäuer Berglauf-Klassiker. Schnellster Allgäuer Athlet war überraschend Helmut Schießl vom TSV Buchenberg, der sich mit 32:26 Minuten den Bayerischen Titel holte. Frauen-Siegerin wurde Ellen Schöner (LG Domspitz Regensburg) in 39:48 Minuten. Sie kommen 'von der anderen Seite des Globus' und machen in Europa Jagd - Jagd auf Rekorde. Bei der 27. Auflage des Hochgrat-Berglaufes war jetzt auch die alte Bestzeit fällig, gehalten von Kurt König mit 32:43 Minuten seit 1983. Rekordjäger Jonathan Wyatt aus Neuseeland machte den Spekulationen rasch ein Ende: Nicht einmal 30 Minuten brauchte der Top-Bergläufer, um mit 29:37 Minuten die alte Bestzeit wegzufegen. 'Es waren sehr gute Bedingungen heute', erklärte der neue Hochgrat-König. Der Regen sei kein Problem gewesen, die Streckte gut. Wyatt, der im Sommer und Herbst in Mitteleuropa Quartier bezieht und acht bis zehn anspruchsvolle Bergläufer bestreitet, stürmte schon nach wenigen Metern an der Spitzte der 230 Teilnehmer los. 'Ich wollte Rekordzeit laufen und habe bald gemerkt, dass es möglich ist', sagte Wyatt. Dann habe er sein eigenes Rennen gemacht und brauchte keine Konkurrenz zu fürchten. Mit 29:37 Minuten 'pulverisierte' der Architekt aus Neuseeland den alten Rekord regelrecht - für 500 Euro Prämie. 'Eine sehr gute Vorbereitung für di Weltmeisterschaft Mitte September in Innsbruck.' Der zweite Platz ging an einen Treppenläufer. Paul Crake aus Australien hat bereits mehrfach den Lauf auf das Empire State Building gewonnen. Er kennt Kurt König von diesen Wettkämpfen. Wie Jonathan Wyatt bereitet er sich in Bayern auf die WM vor und nutzte den Hochgrat als Training. 'Bei den Rennen in den Hochhäusern bleibt man trocken', meinte er zum Regentag im Allgäu. Trotzdem blieb er mit 32:11 Minuten ebenfalls unter Königs alter Marke.

    WM-Fahrkarte Sein Glück kaum fassen konnte schließlich der 'dritte Mann'. Helmut Schießl vom TSV Buchenberg hatte sich nicht träumen lassen, dass er die hervorragende alte Rekordzeit würde knacken. Mit dem Paul Crake lieferte er sich harte Positionskämpfe um Rang zwei, musste zum Schluss hin aber den Australier ziehen lassen. Der Platz drei in 32:26 Minuten reichte nicht nur für den Gewinn der Bayerischen Berglauf-Meisterschaft: Schießl wurde - kaum im Ziel - ins deutsche Aufgebot für die Berglauf-WM geholt. Die Top-Platzierungen von Helmut Schießl und Tobias Brack - ergänzt von Ruppert Hörmann - bescherten dem TSV Buchenberg den Mannschaftssieg. Trotz einiger hochkarätiger Athletinnen konnten die Damen bei der Rekordflut nicht mithalten. Mit 39:48 Minuten landete Nationalkader-Angehörige Dr. Ellen Schöner (LG Domspitz Regensburg) zwar unter der 40-Minuten-Marke, bleib aber weit entfernt von der legendären Bestzeit Susi Riermeiers (37:56 Minuten) aus dem Jahre 1982. Beste Allgäuerin einmal mehr Kerstin Harbich vom TSV Oberstaufen, die an ihrem Hausberg mit 43:44 Minuten ins Ziel kam. 'Heuer läufts einfach nicht so toll.' Nicht zufrieden mit der Saison zeigte sich auch Vorjahressieger Martin Sambale (SVO Germaringen). Gesamtrang 14 waren für ihn kein Grund zu Jubel, aber auch kein Grund zu Resignation: 'Wenn wieder alles passt, Vorbereitung und Motivation, dann sind bessere Ergebnisse drin.' In zwei Jahren, so freut sich Organisator Erwin Geißler, wird wahrscheinlich die Deutsche Berglauf-Meisterschaft am Hochgrat stattfinden.

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