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Neues Wappen für freie Bürger

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    Lamerdingen (fro). Der Ort Lamerdingen soll eine alemannische Ursiedlung gewesen sein. Erstmals 1067 als Lademutinga erwähnt, erfuhr der Name des Ortes zwischenzeitliche Änderungen, bis sich im 19. Jahrhundert der heutige etablierte. Adlige, Selbstständige und das Stift Augsburg bestimmten die Geschicke des Ortes an der Gennach. Bei der Gebietsreform 1978 wurden die damaligen vier selbstständigen Orte Lamerdingen, Groß- und Kleinkitzighofen, Dillishausen sowie einige Einöden und Weiler zusammengefasst. Bis in das hohe Mittelalter sind zwar adlige Familien in Lamerdingen begütert, aber viele Güter waren auch frei. Noch im späten Mittelalter hatten die freien Männer des Ortes das Recht, Waffen zu tragen. Aber 1360 war der Ort in den Besitz des Stiftes St. Peter aus Augsburg gekommen. Das um 1724 gebaute Schloss des Probstes steht noch heute in der Ortsmitte - auch wenn es als solches kaum mehr zu erkennen ist. Eine Kirche lässt sich in dem Ort seit 1067 nachweisen.

    Eine erste Erwähnung als Cuzzinhuva, ist von Kitzighofen aus dem selben Jahr 1067 bekannt: 'Höfe der Leute der Chuzzosippe'. Im 13. Jahrhundert kam das Dorf in den Besitz der Herren von Rohrbach. Ihr Wappen, stehende und seitliche Zacken, wurden zu den Wappen von Groß- und Kleinkitzighofen: Der alten und neuen Siedlung von Kitzighofen. Im 14. Jahrhundert kam ein großer Teil Großkitzighofens an das Domkapitel Augsburg, während die Augsburger Rehlinger Kleinkitzighofen durch Besitzkauf ab 1564 dominierten. Bei dem Ort fand während des Bauernaufstands ein Massaker statt. Zu der Gemeinde Lamerdingen gehört schließlich noch eine Ausbausiedlung von Buchloe: Das 1299 Tullishusen genannte Dillishausen. Erst im Dezember 1991 beantragte die Gemeinde, ein Wappen führen zu dürfen. Warum die Gemeinde erst so spät ihr Wappen beantragte, weiß Bürgermeister Hanspeter Eberhardt auch nicht: 'Ich hätte es schon eher gemacht.' Der halbe Adler ist ein Attribut an das Stift Augsburg, das ein Lamerdinger Adliger 1063 gegründet hatte. Ebenfalls nach Augsburg weist das Herzschild: Denn das dortige Hochstift mit dem Amt Buchloe war Herr über den Ort Dillishausen. Die Spitzen verweisen auf die Zacken im Wappen der Herren von Rohrbach: schwarze Spitzen für Kleinkitzighofen und rote Spitzen für Großkitzighofen.

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