Nach dem Flurnamen "An der Burgwiese" heißt ein neues kleines Baugebiet, das im Ortsteil Westenried vom Gemeinderat Wiggensbach mehrheitlich auf den Weg gebracht worden ist. Es ist ungefähr 7000 Quadratmeter groß und soll Platz für acht Bauplätze bieten. Vier will der derzeitige Grundstücksbesitzer bebauen, die anderen vier werden später über die Gemeinde verkauft.
Grünen-Gemeinderat Bernd Ledermüller sprach sich gegen die Planung aus. "Westenried sollte selbständig bleiben, nicht in Richtung Wiggensbach wachsen," lautete eines seiner Argumente. Ein Gesamtkonzept sei nötig. Da pflichtete ihm Bürgermeister Heribert Guggenmos bei. Das sei auch wegen des Verkehrs nötig. Viele Autos, vor allem auch Fahrer von Paketdiensten, würden die Strecke über Westenried nutzen, um schnell ins württembergische Allgäu zu gelangen. Durch den Verkehr Richtung Golfplatz seien die Bewohner Westenrieds zudem schon belastet.
Die geplante ökologische Ausgleichsfläche östlich des neuen Baugebiets (dort soll wie berichtet ein Erlebnispfad am Bach entstehen) sei der natürliche Einschnitt zu Wiggensbach. Die 18 000 Quadratmeter große Ausgleichsfläche ist laut Guggenmos notwendig, um den Ausbau des Gewerbegebiets Max-Swoboda-Straße voranzubringen.
Kaufen muss die Gemeinde die Fläche nicht. "Wir bekommen sie zu super günstigen Konditionen verpachtet," erklärte Guggenmos. Besitzer sei die gleiche Familie, die das Baugebiet "An der Burgwiese" angeschoben habe, um dort selbst Grundstücke zu erhalten, die bebaut werden könnten.
Guggenmos ließ durchblicken, dass in der politischen Arbeit oftmals Kompromisse notwendig seien: "Es geht nur in Zusammenarbeit mit den Eigentümern, sonst geht gar nichts."