Kempten | se | Lange gab es Zoff um das bisherige Mütterzentrum, die Stadt drehte schließlich den Geldhahn zu. Daraufhin beschlossen die Verantwortlichen, die Einrichtung dicht zu machen (AZberichtete). Jetzt wollen die Caritas und die City-Seelsorge St. Lorenz ein entsprechendes Angebot ins Leben rufen. Das ist ganz im Sinne der Stadt, befand der Jugendhilfeausschuss.
Unüberbrückbar waren die Differenzen zwischen der Mütterinitiative Allgäu und der Stadt geworden, hieß es in der Sitzung. Immer wieder drehte sich der Streit um Sorgerechts- und Besuchsrechtsentscheidungen von Gerichten und Behörden. Das ließ die Stadt sich irgendwann nicht mehr bieten - fürs Mütterzentrum gab es keine finanzielle Förderung mehr.
Die Eltern wollten allerdings wieder ein Mütterzentrum, sagte Jugendamtsleiter Matthias Haugg. Der Vorstoß von Caritas und Pfarrei St.Lorenz komme deshalb durchaus gelegen. Wie Caritas-Geschäftsführer Uwe Hardt erläuterte, schwebe ihm eine für alle offene Anlaufstelle in der Landwehrstraße vor. Die "Sorge um Frauen und Kinder im Gerüst des Evangeliums" sei das Leitmotiv.
Konkurrenz vermeiden
Dabei spielten weder Herkunft noch Religion der Klientinnen eine Rolle. Auch Frauen mit Migrationshintergrund spreche man an. "Es kommt weniger auf den Träger an", meinte Hardt: "Wenn das Angebot stimmt, nutzen es die Menschen auch."

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Mit anderen Einrichtungen soll das Angebot abgestimmt werden, damit möglichst keine Konkurrenzsituation entstehe. Der Start ist für den 1. April vorgesehen. Der Landkreis Oberallgäu hat bereits signalisiert, dass er sich an einer Förderung wieder beteiligen würde. Zuletzt hatten Stadt und Kreis je 2500 Euro zugeschossen, vom Freistaat kamen 10000 Euro.
Über die Höhe einer künftigen Förderung soll der Jugendhilfeausschuss beschließen, wenn ein ausgearbeitetes Konzept vorliegt. Darin soll stehen, was alles im künftigen "MüZe" laufen wird. Bereits klar ist, dass es sich um ein niederschwelliges Angebot handeln soll, in dem Laien und Ehrenamtliche ein wichtiges Wort mitreden werden.