Der Gemeinderat Irsee hat eine neue Satzung für den Oggenrieder Weiher erlassen. Damit will das Gremium dem Verhalten einiger Besucher Rechnung tragen, die dort vor allem am späten Abend Feuer oder Lärm machen, zelten oder Trinkgelage veranstalten. Mit der alten Satzung habe die Polizei keine Handhabe, dagegen vorzugehen. Deshalb baten die Ordnungshüter um eine Änderung, berichtete Bürgermeister Andreas Lieb.
"Ohne Strafen und Drohungen"
"Die alte Satzung sollte eine milde ohne Strafen und Drohungen sein. Doch nun sind wir leider in der Realität angekommen", meinte Lieb. Denn ein geringer Teil der Besucher nutze die Lücken in der Satzung aus. Nächtliche Ruhestörungen, Camper, Müll und viele leere Flaschen seien das Ergebnis. Drei Änderungen der Satzung sollen das Problem beheben: Nun wurde der Hinweis auf allgemeingültige Baderegeln, die einzuhalten sind, aufgenommen. Und Feuer oder Zelten sollen nur noch möglich sein, wenn es auf Antrag der Besucher von der Gemeinde genehmigt wird. Ebenfalls neu wurden Konsequenzen bei Nichtbeachtung der Regeln in die Satzung aufgenommen: Wer sich nicht daran hält, dem kann die Polizei eine Geldbuße auferlegen. Zudem kann die Gemeinde ein Freibadverbot für zwei Jahre aussprechen.
Josef Leonhart warf ein, dass Jugendliche nicht zu sehr eingeschränkt werden sollten, indem ihnen bei angemeldeten Feiern eine Aufsichtsperson vorgesetzt wird. Zweiter Bürgermeister Bertram Sellner verwies darauf, dass die Gemeinde etwas machen müsse: "Wenn etwas passiert, haben wir ein Problem." Ähnliche Erfahrungen habe man beim "Container" und dem Jugendraum gemacht. Letztlich war der Gemeinderat einstimmig für die neue Satzung.
Zudem beschäftigte sich das Gremium mit der Biotoppflege am Weiher. Dafür wurden Gesprächen mit Experten geführt oder sollen folgen. Demnach soll der Krebsbach als Zulauf für den Weiher immer nur abschnittsweise gemäht werden, um Kleinstlebewesen Ausweichflächen während der Mahd zu bieten, erklärte Lieb. Außerdem soll die geplante Entschlammung des Weihers im nächsten Jahr (wir berichteten) nur in einem bestimmten Bereich angegangen werden, führte Sellner aus.
Dabei könnte gleichzeitig auch der Bestand der Fische aufgenommen werden. Erneut stand die Müllproblematik auf dem Waldparkplatz an der Kreisstraße OAL 12 zwischen Leinauer Kreisel und Irsee auf der Tagesordnung. Dort müssten Gemeindemitarbeiter fast täglich den Müll aus Schnellrestaurants aufsammeln, den wenig umweltbewusste Kunden hinterlassen, erläuterte Lieb. Der Gemeinderat will sich dazu etwas einfallen lassen.