Immenstadt-Blaichach Manche Dinge, sagt Bleher, "lassen sich eben einfach nicht mit Worten beschreiben." Und das trifft bei der jungen Geistlichen auch auf ihren Weg in die Kirche zu. Bevor die gebürtige Weißenhornerin (Landkreis Neu-Ulm) sich für das Studium der Theologie an der Universität Tübingen entschied, waren eher Physik, Chemie und Biologie ihre Steckenpferde. Sie machte eine Ausbildung zur milchwirtschaftlichen Laborantin: "Ich war anfangs der Meinung: Das mache ich bis zur Rente."
Verantwortung und Dankbarkeit
Aber Gott führe einen manchmal auf andere Wege. Und so entschloss sie sich, mit dem nachgeholten Abitur in der Tasche, fürs Theologie-Studium an der Universität Tübingen: "Das Vertrauen in das, was ich für Gott empfinde, wurde immer stärker geworden." Nach gut einem Semester war sie zutiefst davon überzeugt, als Pfarrerin Verantwortung übernehmen und Kirche nach ihren Vorstellungen gestalten zu wollen. Die Allgäuer Mentalität lernte sie erstmals während ihres Vikariats in Pfronten kennen. Im Jahr 2005 trat sie ihre erste eigene Stelle als Pfarrerin in Augsburg an. Einen Teil der Sommer verbrachte sie in den vergangenen Jahren regelmäßig mit mehr als 200 Konfirmanden der Evangelischen Jugend Augsburg im "Konfi-Camp" in Italien. Das sei für sie und die jungen Teilnehmer die Gelegenheit gewesen, "das, was man glaubt und hofft, auch zu leben.
" In einem Teil Immenstadts, in Blaichach, Rettenberg und Wertach, ihrem Zuständigkeitsbereich innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde - will Bleher jetzt "erst mal gut hinhören", um zu erfahren, was die Menschen hier bewegt. Sie sei offen für die Ökumene und freut sich auf ihren neuen katholischen Kollegen. Langfristig, sagt Gabriele Bleher, liegt ihr eines am Herzen: "Ich möchte der Sehnsucht nach Gott Raum geben."