Artikel: Neue Mobilfunkanlagen: Stadt Füssen will mitreden

13. Januar 2003 20:29 Uhr von Allgäuer Zeitung

Gangl: Müssen versuchen, andere Standorte zu finden

Füssen (hs). - In Füssen werden weitere Mobilfunkanlagen entstehen: Die Betreiber 'Vodafone D2' und 'T Mobile' haben die Stadt darüber informiert, dass sie weitere Anlagen errichten wollen. Im so genannten Dialogverfahren sollte die Kommune Standort-Alternativen anbieten, erklärte Bürgermeister Christian Gangl im Bauausschuss. Demnächst wird sich der Stadtrat des Themas annehmen. Zum Aufbau der neuen UTMS-Technologie wird das Netz der Mobilfunkanlagen verdichtet, berichtete der städtische Umweltingenieur Rolf Tschirschnitz im Ausschuss. So will 'T Mobile' die bestehende Anlage auf dem Anwesen Reichenstraße 9 ausbauen. Daneben sind zusätzlich Sender etwa im Bereich zwischen Ludwig Musical und dem Weidach sowie südlich des Waldfriedhofes geplant. 'Vodafone D2' sucht in der Ziegelwies nach einem Standort für eine Mobilfunkstation.

Laut Tschirschnitz bestehen in Füssen bereits zirka 20 solcher Anlagen. Nach wie vor umstritten seien 'die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Technologie'. Allerdings sind die gültigen Grenzwerte für solche Stationen nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand voll ausreichend, zitierte Bürgermeister Gangl den bayerischen Umweltminister Werner Schnappauf. Bei den Gemeinden liege zudem das Vorschlagrecht für Standort-Alternativen für die bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfreien Anlagen. Diese Chance will Gangl nutzen: 'Wir sollten versuchen, Standorte zu suchen, die technisch machbar sind und die möglichst wenig Auswirkungen haben.' Darüber wird der Stadtrat demnächst beraten. Alfred Köpf (CSU) unterstützte Gangl: 'Wir müssen handeln, sonst landen die Anlagen irgendwo bei Privatpersonen. Das sollten wir vermeiden.' 'Ist es nicht möglich, dass die Betreiber einen Mast gemeinsam nutzen?', wollte Zweiter Bürgermeister Walter Ganseneder wissen. Die Betreiber würden immer wieder erklären, dass dies nicht möglich ist, und technische Gründe dafür vorschieben, antwortete Tschirschnitz.