Der Gemeinderat Biessenhofen hat in seiner jüngsten Sitzung noch keine Entscheidung über eine Sanierung oder einen Neubau der maroden Turnhalle in Biessenhofen getroffen. Jedoch wurden die Weichen für das weitere Vorgehen gestellt.
Enttäuscht zeigten sich alle Gremiumsmitglieder, allen voran Bürgermeister Wolfgang Eurisch und Ehrenbürger Heinrich Maul, über das fehlende Interesse der Bevölkerung, insbesondere der Turnhallennutzer. Lediglich drei Zuhörer fanden den Weg in den Sitzungssaal. Dringender Handlungsbedarf sei bei der fast 40 Jahre alten Turnhalle geboten, deshalb befasse sich der Gemeinderat seit rund einem Jahr mit diesem Thema, sagte Bürgermeister Eurisch. Der Bauzustand, insbesondere auch aus energetischer Sicht, sei alles andere als befriedigend. Zudem sei die Konzeption der Halle nicht optimal, da für gewisse Sportarten wie beispielsweise Handball keine Auslaufflächen bestehen und der Zuschauerraum zu nahe am Spielfeldrand liegt. In den vergangenen Monaten wurden verschiedenen Varianten untersucht und Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt. Heinrich Maul, der die Angelegenheit unterstützt, trug dem Gemeinderat die verschiedenen Lösungsvarianten samt Kostenberechnung und Zuschusssituation vor.
Sanierung für 1,2 Millionen Euro
Für eine Sanierung der Turnhalle mit dem Bau einer Tribüne werden Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Nach Abzug der Förderung von der Regierung von Schwaben verbliebe eine Restsumme von zirka 860000 Euro. Der Abriss der bestehenden Halle und ein Neubau auf gleichem Standort kosteten zirka 2,6 Millionen Euro. Hier wären weitere Zuschüsse und ein günstiges Darlehen vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) sowie ein Zuschuss vom Landkreis Ostallgäu zu erwarten, so dass sich die Endsumme auf ungefähr 1,8 Millionen Euro beliefe. Bei beiden Varianten wäre eine Einschränkung beziehungsweise Auslagerung des Sportbetriebs über zahlreiche Monate notwendig, die aber schwer durchführbar ist.
Aus dieser Sicht erschien ein kompletter Neubau südlich der Schule als am unkompliziertesten, dieser wäre mit 3,4 Millionen Euro Baukosten und einer verbleibenden Endsumme nach allen Förderabzügen (Regierung von Schwaben, BLSV und Landkreis) mit rund 2,2 Millionen Euro aber die kostenintensivste Lösung.
In der anschließenden Diskussion tauschten die Ratsmitglieder zahlreiche Pro- und Kontraargumente aus, allen voran finanzielle Aspekte. Grundlegend kristallisierte sich aber heraus, dass ein Neubau auf neuem Standort die zukunftsträchtigste und rentabelste Lösung zu sein scheint. Mit zehn zu fünf Stimmen beschloss der Gemeinderat dann bezüglich eines solchen Neubaus zeitnah Gespräche mit den Sportvereinen zu führen.