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Artikel: Nebelhornbahn: Vereine werben Kleinaktionäre

15. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Neubau-Projekt Finanzierungslücke von zwei Millionen Euro wäre nahezu geschlossen

Von Michaela Behr |OberstdorfSoweit es ums Geld geht, stünde einem Neubau der Nebelhornbahn eigentlich nichts mehr entgegen: Nachdem das Projekt vor wenigen Wochen vor allem auch wegen einer Finanzierungslücke gescheitert war, hatten Oberstdorfer Vereine und Verbände intern eine Initiative gestartet und die Finanztrommel gerührt. Das berichteten Vereinsvertreter jetzt bei einer Versammlung der Ortsstelle Oberstdorf des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (BHG).

Anfang Oktober hatte der Aufsichtsrat der Nebelhornbahn bekannt gegeben, dass die AG den Neubau nicht weiter verfolge. Verschiedene Forderungen standen sich von Seiten des Marktes und der Bergbahn gegenüber, einen gemeinsamen Nenner fand man nicht. Die Gemeinde hatte zuletzt zugesagt, sich mit 3,5 Millionen Euro an einer Kapitalerhöhung in der AG zu beteiligen. Eine Finanzierungslücke von rund zwei Millionen Euro sollte laut Ratsbeschluss über Kleinaktionäre geschlossen werden. Hier jedoch fürchtete der Aufsichtsrat der Nebelhornbahn Verzögerungen und in Folge Kostenmehrungen. Er legte das Projekt ad acta.

Jetzt allerdings zeigte sich, dass die Bereitschaft im Ort, den Neubau zu unterstützen, durchaus besteht. "Wir haben einen großen Teil des nötigen Privatkapitals zusammen", sagt der Oberstdorfer Hotelier Jürnjakob Reisigl. "Wir müssen uns einbringen als Vermieter. Alles was wir jetzt nicht tun, werden wir später bereuen", sagt auch BHG-Ortsstellenvorsitzende Claudia Tauscher-Kögel.

"Wir werden mit der neuen Situation jetzt möglichst schnell auf die politisch Verantwortlichen zugehen und das Gespräch suchen", kündigt Jürnjakob Reisigl an. Das vom Gemeinderat beschlossene Finanzierungsmodell bleibt strittig, weil der Verschönerungsverein seine Nebelhornbahnanteile in die Kur AG einbringen soll. Die Vereine und Verbände arbeiten daher an einem vereinfachten Beteiligungsmodell, das die Forderungen der Gemeinde erfüllen würde.

Augustin Kröll, Aufsichtsratsvorsitzender der Nebelhornbahn AG, begrüßt das Engagement der Vereine. Das zeige, welche Bedeutung die Bergbahn für den Ort hat. Zum weiteren Vorgehen erklärte er, das Projekt müsse nun auch auf Seiten der Bergbahn unter den neuen Voraussetzungen diskutiert werden.