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Nachwuchsliga ohne ESV Kaufbeuren

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Nachwuchsliga ohne ESV Kaufbeuren

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    Grund: Zu hoher Zeitaufwand für die Spieler und finanzielles Risiko für den Verein Kaufbeuren (ch). Die neu gegründete Deutsche Nachwuchsliga (DNL) geht ohne eine Mannschaft des ESV Kaufbeuren an den Start. Das beschloss der Verein nach reiflichen Überlegungen. Diese Eishockey-Eliteliga für die Jahrgänge 1983 bis 85 ist für den Verein sowohl aus sportlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht momentan ein zu großes Risiko.

    Die eingleisige DNL wird nach aktuellem Stand mit vier Vereinen aus dem Süden und sieben Nordvereinen gespielt. Für die 15- bis 17-jährigen Spieler, die sich in einer schulischen oder beruflichen Ausbildung befinden, wären die langen Auswärtsfahrten eine zu große Belastung, sagt Holger Ustorf, Manager des ESV Kaufbeuren. Außerdem würden die weiten Anreisen zu den Spielen im Norden für den ESVK einen erheblichen Kostenanstieg bedeuten. 'Ohne einen zusätzlichen Sponsor ist das nicht zu bewältigen', so Ustorf. Zugunsten einer DNL-Mannschaft wollte der Verein deshalb weder die Jugend noch die Junioren vom Spielbetrieb abmelden.

    Allerdings ist das Thema DNL für den ESVK für die nächsten Jahre nicht ganz vom Tisch. 'Wir schauen uns das erst mal ein Jahr lang an', will ESVK-Jugendleiter Helmut Speckamp die Entwicklung der DNL abwarten. Denn er hält das System momentan noch nicht für perfekt durchdacht und für die Vereine auch nicht umsetzbar. Der ESVK will sich nicht der Gefahr aussetzen, in eine Saison mit so vielen Fragezeichen zu gehen; zudem ist das finanzielle Risiko hoch.

    Die Tür der DNL bleibt für Kaufbeuren dennoch nicht verschlossen, da es jedes Jahr die Möglichkeit gibt, sich über den sportlichen Aufstieg zu qualifizieren. Der Verband würde den ESVK als Traditionsverein gerne in der DNL sehen, sagt Speckamp. 'Schließlich machen wir seit Jahren eine gute Nachwuchsarbeit.'

    'Allgäu-Auswahl'

    Aber nicht nur der ESVK hat keine Mannschaft gemeldet, sondern auch für andere führende Vereine im Eishockey-Nachwuchs wie Düsseldorf, Bad Tölz oder Füssen ist das Projekt DNL zu riskant. Die Wunschvorstellung von DEB-Nachwuchschef Ernst Höfner ist, in jeder Region einen DNL-Verein zu haben. In Kaufbeuren sollten dann, nach Höfners Idee, die besten Spieler der Jahrgänge 1983 bis 85 aus den umliegenden Vereinen zusammengeholt werden und in einer Art 'Allgäu-Auswahl' in der DNL spielen. Das würde für den Verband die Nachwuchssichtung erleichtern und den guten Spielern ein höheres Spielniveau bieten. 'Dieser Plan ist nicht zu realisieren', ist sich Speckamp sicher. Der Grund: Die Vereine würden zugunsten des deutschen Eishockeys nicht so stark zurückstecken, da ihr eigener Erfolg im Vordergrund steht.

    Der Jugendleiter betont, dass die Reaktionen zum DNL-Konzept aus Spieler- und vor allem auch aus Elternkreisen negativ ausfielen. 'Die Ausbildung ist wichtiger. Und nur weil einer in der DNL spielt, ist noch lange nicht gesagt, dass er mit dem Eishockey richtig Geld verdienen kann', wehrt sich Speckamp gegen die Vorstellungen des DEB von Jungprofis, die keine Zeit für eine vernünftige berufliche Ausbildung haben.

    Da der Süden in der DNL nicht sehr stark vertreten ist, wird die Junioren-Bundesliga, in der der ESV spielen wird, weiterhin ein gutes Niveau haben. Speckamp verspricht: 'Die Fans können auch künftig hochklassiges Nachwuchs-Eishockey in Kaufbeuren sehen.'

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