bei Bürgermeister Horst Martin 'Der Wille zum Gespräch fehlt' Hergatz (sza.) Ein Nachhall des Wahlkampfes sind für den Hergatzer Bürgermeister Horst Martin die beiden Dienstaufsichtsbeschwerden, die Gemeinderäte gegen ihn eingereicht haben. Fehler bei sich selbst sieht Martin keine. Unsere Zeitung sprach mit dem Gemeindeoberhaupt. Wie erklären Sie sich, dass ein Großteil des Gemeinderates sich gegen seinen Bürgermeister stellt?Das ist in der Tat ungewöhnlich bei einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Eine öffentliche Stellungnahme von mir wird es aber erst bei der nächsten Bürgerversammlung im Januar oder Februar geben. Vorher möchte ich nichts dazu sagen. Nicht, weil ich etwas zu verbergen hätte. Aber für mich ist die Wertung einer unabhängigen Stelle wie dem Kommunalamt und abschließend natürlich der breiten Bürgerschaft maßgebend.
Ich möchte diese Vorwürfe in einer einzigen Sitzung vom Tisch haben und bin überzeugt, dass das auch so passieren wird. Wie werden Sie die beiden Dienstaufsichtsbeschwerden reagieren?Ich werde dazu eine Stellungnahme schreiben und im Anschluss daran wird das Kommunalamt dies prüfen. Sehen Sie Fehler bei sich?Nein. Wie lässt sich die Stimmung im Gemeinderat verbessern?Wir sollten miteinander reden. Diese Beschwerden sind Spiegel und Gradmesser zugleich des Niveaus, auf welchen sich in diesen Tagen die Gemeindepolitik abspielt. Und das ist sehr schade. Es wird mir Lüge und, was noch schlimmer ist, Betrug vorgeworfen. Die Fähigkeit und der Wille zum Gespräch fehlen meiner Meinung nach. Jetzt müsste eigentlich jeder charakterliche Größe zeigen. Aber leider ist die Gesprächsatmosphäre noch immer geprägt von Wahlkampftönen und dem Ausgang der Wahl im Frühjahr.