Leiter des Entsorgungsamtes'Müllgebühren zu vergleichen ist schwierig' Kaufbeuren (udo). Der angeblich große Unterschied zwischen den Müllgebühren im Landkreis Ostallgäu und in der Stadt hat viele Kaufbeurer Bürger irritiert: Während ein Drei-Personen-Haushalt im Landkreis nur 301,68 Mark pro Jahr zahle, müsse man in der Stadt 617 Mark hinblättern, hieß es im Kreisausschuss (wir berichteten). Diese Rechnung ist bedingt richtig, sagte Kurt Niedermeier, der Kaufbeurer Entsorgungsamtsleiter, in einem Gespräch mit der Allgäuer Zeitung.
Ist die Müllabfuhr im Landkreis billiger als in der Stadt?Niedermeier: Das kann man nicht genau sagen. Es ist aber falsch, dass diesen beiden Beträgen die gleiche Leistung zugrunde liegt. Außerdem können die Kaufbeurer Bürger eine Müllsparerklärung abgeben, mit der zum Beispiel ein Drei-Personen Haushalt pro Jahr 127 Mark spart.
Können Sie die wesentlichen Unterschiede zum Landkreis nennen?Niedermeier: Wir fahren den Müll mit unseren Fahrzeugen wöchentlich ab. Bei uns werden keine zusätzlichen Gebühren für Sperrmüll, Gartenabfälle, Altreifen oder Altholz erhoben unser Preis ist ein Inklusivpreis. Das Serviceangebot drückt sich auch in der Verwertungsquote aus: In Kaufbeuren liegt sie bei 82 Prozent, im Landkreis bei 69 Prozent.
Gibt es Beispiele dafür, dass Bürger der Stadt weniger zahlen als die des Landkreises?Niedermeier: Ein Single-Haushalt in der Stadt zahlt mit Müllsparerklärung nur 234 Mark, auf dem Land jedoch 276,05 Mark.
Sind also unterm Strich die Gebühren etwa gleich hoch?
Niedermeier: Nicht ganz. Man muss berücksichtigen, dass Fixkosten für die Abfallbehandlungsanlagen nur bedingt von der Anlagengröße abhängen. Im Landkreis sind es etwa 120 000 Bürger, in der Stadt rund 40 000 Bürger, auf die die Kosten einer Rekultivierung verteilt werden. Wir behandeln auch unseren gesamten Restmüll thermisch, das entspricht den neuesten Umweltvorschriften. Dadurch haben wir uns eine neue Deponie erspart. Ein Vergleich der beiden Gebührenverordnungen ist schwierig, da verschiedene Entsorgungskonzepte zugrunde liegen. Nachgefragt