Als erster Landkreis in Bayern gibt der Landkreis Ostallgäu eine Umsetzungsempfehlung für die Einführung von ehrenamtlichen Fahrdiensten heraus. Ziel sei es, Senioren einen ehrenamtlichen Fahrdienst anbieten zu können, den sie für Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen in Anspruch nehmen können, heißt es von Seiten des Landratsamtes zu dem Thema. Die Fahrdienste sollen von den Kommunen organisiert und durch ehrenamtliche Fahrer ausgeübt werden.
Versicherung bislang unklar
Die Versicherungsverhältnisse für einen ehrenamtlichen Fahrdienst sind bisher unklar gewesen und haben zu großen Unsicherheiten geführt, erklärt Alexander Zoller, Seniorenbeauftragter des Landkreises Ostallgäu. Das Landratsamt hat daher umfangreiche Vorarbeiten geleistet und ist stolz darauf, als erster Landkreis in Bayern den Bürgermeistern und Seniorenbeauftragten eine Umsetzungsempfehlung für die Einführung von ehrenamtlichen Fahrdiensten vorstellen zu können.
Von dem neuen Angebot sollen vor allem mobilitätseingeschränkte Senioren profitieren, die nur noch begrenzt auf Fahrdienste der Familie oder der Nachbarn zurückgreifen können. Ehrenamtliche Fahrdienste können hier eine wirksame Abhilfe schaffen, ist Zoller überzeugt.
Kerngedanke des Konzeptes ist, dass sich in einer Gemeinde ehrenamtliche Fahrer dazu bereit erklären, ältere Mitbürger in ihrer Gemeinde mit ihrem eigenen Kfz zum Arzt oder zum Einkaufen zu fahren. Organisiert wird der Fahrdienst über die Gemeinde, die dafür einen entsprechenden Versicherungsschutz anbietet, der sowohl die Absicherung über den Gemeindeunfallversicherungsverband als auch einen Vollkaskoschutz für die eingesetzten Kfz umfasst.
Entscheidend für die Einführung eines ehrenamtlichen Fahrdienstes sei der Bedarf, erklärt Zoller. Wo die Nachbarschaftshilfe noch gut funktioniere, sei es nicht nötig, zusätzliche Angebote zu schaffen.
Anders sehe es dort aus, wo die Senioren angeben, dass sie aufgrund von Krankheit und Alter zunehmend einen Bedarf haben, den sie aber nicht mehr über ihre eigenen sozialen Kontakte lösen können. Dann gehe es schnell um die Frage, kann ich hier noch länger wohnen oder muss ich jetzt in eine größere Gemeinde umziehen oder vielleicht sogar in ein Heim.
Zukunftsträchtiges Angebot
Das neue Angebot ist daher ein wichtiger Beitrag dazu, dass die Gemeinden und die Dorfgemeinschaft es ihren älteren Mitbewohner ermöglichen, trotz zunehmenden Einschränkungen weiter in ihrer Gemeinde wohnen bleiben zu können. Zoller ist jetzt gespannt, wie viele Gemeinden sich in den nächsten Monaten für die Einführung von einem ehrenamtlichen Fahrdienst entscheiden werden.
Er ist sich aber sicher, dass dieses ein Angebot ist, das in Zukunft immer öfters nachgefragt wird. (az)
Die Umsetzungsempfehlung kann bei Alexander Zoller vom Landratsamt Ostallgäu, Telefon 08342/911-435, Mail
alexander.zoller@lra-oal.bayern.de
angefordert werden.