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Nach langer Diskussion wird Tannheimer Hütte abgerissen

Nesselwängle / Kempten

Nach langer Diskussion wird Tannheimer Hütte abgerissen

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    Die Tannheimer Hütte oberhalb von Nesselwängle/Tannheimer Tal soll heuer im Herbst abgerissen werden. Zunächst war vorgesehen, die Hütte zu erweitern - durch Aufstocken und einen kleinen Anbau. Dann hätte sich die Kapazität von derzeit 22 auf 29 Übernachtungsmöglichkeiten erhöht. Gleichzeitig sollten die Wohnmöglichkeiten für Pächter und Personal verbessert werden.

    Auch die Sanitäranlagen und der Gastraum wären erweitert worden. Gesetzliche Vorgaben - beispielweise für die Fluchtwege und für die Höhe der Gaststube - machen einen Umbau dringend erforderlich.

    Ansonsten könnte die Hütte sogar von den Aufsichtsbehörden geschlossen werden. Bei ersten Aushubarbeiten im vergangenen Oktober zeigte sich jedoch, dass ein Hang aufwendig angestützt werden müsste, um weiter zu bauen.

    Erhebliche Mehrkosten

    "Wir sahen uns mit Mehrkosten in Höhe von rund 50000 Euro konfrontiert", schildert Harald Platz, Vorsitzender der Alpenvereinssektion Kempten mit über 10000 Mitgliedern. Im Vorstand habe man sich dann nach langer Diskussion auf einen kompletten Neubau geeinigt. Dem muss aber die Jahresversammlung der Sektion im April noch mehrheitlich zustimmen.

    Laut Platz könnte dann nach einer verkürzten Saison voraussichtlich Mitte September mit dem Abriss der Hütte begonnen werden. Während der Kellerbereich konventionell erstellt werden soll, ist für die Hütte selbst an eine Holz-Ständerbauweise gedacht. Noch bevor es richtig kalt wird, müsste der Bau soweit abgeschlossen sein, dass im Winter der Innenausbau über die Bühne geht. Platz beziffert die Baukosten für die Hütte mit 29 Gäste-Übernachtungsmöglichkeiten auf insgesamt rund 550000 Euro: "Das ist eine erste grobe Kostenrechnung". Überlegt worden sei auch, ob man die Hütte verkaufen solle, schildert Platz. Doch nicht zuletzt der Tradition wegen habe man die Tannheimer Hütte vor allem auch als Stützpunkt für Wanderer, Kletterer und die Jugendarbeit halten wollen.

    Nur etwa zehn bis 15 Minuten entfernt von der Tannheimer Hütte liegt das große private Gimpelhaus mit Übernachtungsmöglichkeiten für insgesamt 180 Personen.

    Unmittelbar neben der Tannheimer Hütte befindet sich als selbstständiges Gebäude der Jugendraum der Alpenvereinssektion Kempten. Diese kleine Selbstversorger-Hütte bietet Platz für acht Personen und kann von allen Sektionsmitgliedern genutzt werden.

    Weitere Investitionen

    Viel Geld investieren wird die Kemptener Alpenvereinssektion auch in die Verbesserung der Wasserversorgung von Rappensee- und Kemptner Hütte. Laut Platz müssen die Quellen neu gefasst werden, damit Schwemmsand nicht die Filter verstopft. Kostenpunkt samt neuen UV-Bestrahlungsanlagen: pro Hütte rund 100000 Euro.

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