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Nach Ja-Wort ein Weltmeister-Gefühl

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Nach Ja-Wort ein Weltmeister-Gefühl

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    Von Markus Erdt, Füssen - Viele Medaillen hat Schwimmer Christian Keller in seiner Karriere bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gesammelt. Den größten Erfolg landete der 35-fache Deutsche Meister nach eigener Aussage allerdings gestern. Er nutzte eine Ballonfahrt über das Füssener Land, um seiner Freundin Annika Wasmuth in 2000 Metern Höhe einen Heiratsantrag zu machen. 'Ich fühle mich wie ein frisch gebackener Weltmeister', freute sich der Essener über das Ja-Wort seiner zukünftigen Ehefrau. Dass der 33-Jährige ausgerechnet das südliche Ostallgäu als Schauplatz seines nach eigenen Worten wichtigsten 'Endkampfes' gewählt hatte, kommt nicht von ungefähr. Seit 1992 ist der 'Schwimmer des Jahres' von 1993 und 1994 ein 'Fan von Füssen'. Damals nahm er an einem Wettkampf auf dem Forggensee teil und lernte die Region kennen und lieben. Schon länger bestehen zudem enge Kontakte zum Füssener 'Schwimmpapst' Hubert Kotte, der Keller bei der Europameisterschaft in Berlin einen Gutschein über eine Ballonfahrt schenkte. Den passenden Rahmen bekam Keller zum Karriereende im vergangenen Dezember von seinen Mannschaftskollegen der SG Essen/Werdener TB in Form eines fünftägigen Wellnessaufenthalts in Füssen überreicht, den er mit seiner zukünftigen Frau am vergangenen Montag antrat. Ein dicht gedrängtes Programm hat das Paar seitdem absolviert: Von einer Besichtigung der Füssener Altstadt über eine Inline-Runde um den Forggensee bis zum Candle-Light-Dinner, einer Bootstour oder dem Besuch des Musicals 'Ludwig2' gestern Abend. 'Hier ist es einfach wunderschön', schwärmt der gelernte Bankkaufmann, der neben seiner Beschäftigung bei einem Geldinstitut in Düsseldorf auch beim ZDF als Schwimmexperte arbeitet. Seinen nächsten Auftritt hat Keller bei den Weltmeisterschaften in Montreal vom 17. bis 31. Juli. Eine Aufgabe, die zu ihm passt. 'Du musst dich einfach vermarkten können', meint Keller. Und das gelingt dem Sunnyboy bestens. Stets gut gelaunt, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, so tritt der 33-Jährige auf, der bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 mit der Freistil-Staffel die Bronzemedaille gewann. Seinem Charme erlag im März des vergangenen Jahres auch Annika Wasmuth. In einer Disco sprach Keller die Krankenschwester an. Als Schwimmweltmeister hatte er sich damals vorgestellt, erinnert sich die 23-Jährige. 'Doch das habe ich ihm nicht geglaubt. Ich hielt ihn für einen Bademeister', so Annika. Mit einem Heiratsantrag hatte sie nicht so schnell gerechnet, obwohl sie in den vergangenen Tagen ihren Christian richtig aufgedreht erlebte hatte. 'Ich war ziemlich aufgeregt, weil alles einfach perfekt sein sollte', so der ehemalige Aktivensprecher des Deutschen Schwimmverbandes.

    Champagner in 2000 Metern Höhe Seine Erwartungen wurden gestern mehr als erfüllt. Bei strahlendem Sonnenschein stellte Keller in über 2000 Metern Höhe um halb sieben morgens die entscheidende Frage. Mit Champagner wurde im Ballon zusammen mit Pilot Thomas Köck auf die Einwilligung angestoßen. Für diesen Erfolg erhielt Keller gestern erneut Gold: Diesmal aber nicht in Form einer Medaille, sondern eines mit einem Brillianten versehenen Verlobungsringes.

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