Füssen/Thailand (ves). - Vor einem Jahr veränderte die Tsunami-Katastrophe einen Teil der Welt. Für hunderttausende Menschen veränderte sich dadurch ihr Leben. Für sie war es eine persönliche Katastrophe. Auch für eine Füssenerin: Katja Frerichs verlor in der Flut bei Khao Lak in Thailand ihren Ehemann Klaas und wurde selbst lebensgefährlich verletzt. Halbwegs genesen beschloss sie, im Andenken an ihren Ehemann, Spenden zu sammeln und Kindern zu helfen. Jahrelang hatte das Ehepaar Frerichs in Asien gelebt, viele Freundschaften entstanden. Zudem leitet Frerichs Neffe Jens Drewes das Büro der weltweiten Spedition Kühne und Nagel in Bangkok. Durch diese guten Kontakte in Thailand kann die Füssenerin unbürokratisch und direkt helfen. 8000 Euro haben ihr Freunde, Nachbarn und Leser unserer Zeitung gespendet.
Computer und Stühle gekauft Damit wurde schon einiges erreicht: In der Provinz Phang Na in Thailand unterstützt Frerichs eine Schule. In der 'Ban Don School' werden 50 Buben und Mädchen im Alter von fünf bis zwölf Jahren unterrichtet. Allerdings mangelte es an beinahe allem. Mit dem Geld aus Füssen wurden nun Computer, Stühle und Kantinen-Ausrüstung gekauft und ein Spielplatz hergerichtet. Daneben sponsert die Füssenerin ein Mädchen bei ihrer Schulausbildung. Mitarbeiter der Spedition, für die Frerichs Neffe arbeitet, kennen die Menschen vor Ort und haben die Elfjährige ausgewählt. 'Ich werde mit der Familie meines Mannes zu seinem Geburtstag am 8. April in der Phang Na Provinz sein und das Mädchen, für deren Leben und Ausbildung ich bezahle, und die Schule, die ich unterstütze, besuchen', verrät Katja Frerichs. Zurzeit ist die 60-Jährige allerdings in Afrika. Sie denkt auch an die bedürftigen Kinder auf diesem Kontinent, der zwar vom Tsunami verschont blieb, dessen Bewohner aber unter Hunger und Bürgerkriegen leiden. Jedes Jahr sterben hier weit mehr Menschen als in Südasien durch die Flut am 26. Dezember im vorigen Jahr. Dieser Tage ist Katja Frerichs mit ihren Freunden, dem Ehepaar Ringe, im Norden Tansanias unterwegs. 'Am 27. Dezember besuchen wir Bischof Stephen Munga, dem ich eine Spende über 1000 US-Dollar übergeben werde für die Irente-Blindenschule für Kinder', berichtet Frerichs. Der deutsche Botschafter Ringe in Tansania hatte ihr das Projekt als 'unbedingt förderungswürdig' empfohlen. Zusammen mit dem Botschafter schaut sich die Füssenerin das Waisenhaus, die Behindertenschule und die Blindenschule, die von der evangelisch-lutherischen Kirche betreut werden, nun an. i Wer die Familie Frerichs dabei unterstützen möchte, bedürftigen Kindern ganz direkt zu helfen, kann spenden: Volksbank Ostallgäu, BLZ 73491300, Kontonummer 6545068, Kennwort Tsunami.