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Nach dem Umzug wird zu zweit geschnäbelt

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Nach dem Umzug wird zu zweit geschnäbelt

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    Sonthofer Storch hat in Fischen neues Nest und Anschluss gefunden Fischen/Sonthofen (dan). Der langbeinige, weiß-schwarz gefiederte Liebling der Sonthofer ist wieder da. Der verschwunden geglaubte Storch, der sich offensichtlich nicht zum Überwintern im warmen Afrika durchringen konnte und anders als seine Artgenossen im Oberallgäu zurückblieb, hat sich in Fischen ein neues Nest gesucht - und Anschluss gefunden. Im winterlichen Kurpark ist von Urlaubern mittlerweile ein zweiter Adebar gesichtet worden, der sich regelmäßig mit dem umgezogenen Sonthofer Storch trifft. Von den einstigen drei Großvögeln, die im Spätsommer auf ihrem Weg in den Süden eigentlich nur eine Zwischenstation in der Kreisstadt einlegen wollten, sind jetzt noch zwei am Leben. Den dritten im Bunde hatte man tot im Schilf gefunden. Der Immenstädter Wildbiologe Albin Zeitler vermutet, dass der besagte Kreisstadt-Klapperstorch vor drei Jahren schon einmal in Fischen überwintert hat. Er hält sich an Bächen auf, die nicht zugefroren sind, und ist im Dorfbereich von Fischen zu finden, hat Zeitler beobachtet. Manchmal fliegt der gefiederte Freund, der in Ammenmärchen die Babys bringt, auch in Richtung Sonthofen. Aber offensichtlich gefällt es dem Vogel bei den vielen Graureihern in Fischen besser, vermutet der Biologe.

    Zeitler macht sich Sorgen um den Langschnäbler. Es besteht die Gefahr, dass der Flattermann mit seinen weiten Schwingen in einer Stromleitung hängenbleibt. In diesem Fall müsste man ihn einfangen und ihn in einem Unterstellhäuschen, das extra vor drei Jahren für den damaligen überwinternden Storch gebaut wurde, kurieren, hat Zeitler für den Notfall schon einen Plan geschmiedet. Allerdings dürften dem kranken Adebar Menschen nicht zu nahe kommen. Das rührt die Menschen Die Geschichte vom Klapperstorch rührt aber gerade die Menschen, die den staksigen Rotfüßler schon erblickt haben. Gudrun Kasper aus Fischen beobachtet den Vogel öfter: Ich sehe ihn zumeist morgens auf Hausdächern oder beim Skilift herumspazieren. Ihr Mann hat vor drei Jahren den Unterstellplatz zum Füttern des großen Vogels gebaut. Meist stolziert der Storch am Bach herum und sucht nach Nahrung, lautet eine weitere Beobachtung des Ehepaars. Doch so einsam scheint sich der Oberallgäuer Sitzenbleiber gar nicht zu fühlen. Im Kurpark habe ich am Freitag in der Früh gleich zwei Störche gesehen, vermeldet Kurdirektor Michael Schmitz. Kein Lockvogel Gag eines Tourismus-Managers, weil auch andere Storchenfreunde die Adebar-Kumpanei in kalten Gefilden beobachtet haben wollen. Sogar auf Hausdächern tummelt sich das Paar. Bleibt abzuwarten, ob den Bewohnern in einigen Monaten reicher Kindersegen

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