Eine perfekte Abfahrt für Snowboarder beschreibt Robert Zint wie folgt: "Der Fahrtwind pfeift um die Ohren. Nach einigen Steilhängen folgt eine flachere Passage, die zum Carven einlädt. Es geht weiter auf einer abwechslungsreichen Piste mit attraktiven Kurswechseln und Geländeübergängen. Oder man legt noch einen Zwischenstopp in einem Funpark ein."
Die Hauptausrichtung der Bretter sei eindeutig Freestyle bzw. Freeride-orientiert, sagt Zint, Ausbilder und Snowboard-Koordinator im Deutschen Skilehrerverband. Es gebe jedoch kein einzelnes, optimales Brett für alle Vorlieben. "Deshalb geht der Trend mehr und mehr zu Spezialboards oder zu einem Kompromiss aus beidem."
Laut Zint hat sich als Bindungsposition in den letzten Jahren der "Duckstance" durchgesetzt. Der vordere Fuß zeigt dabei Richtung Nose (Spitze) und der hintere Richtung Tail (Heck) des Boards. Das führt zu einer kompakten Position und erleichtert sowohl das Fahren in beide Fahrtrichtungen als auch Tricks auf der Piste und im Funpark.
Bei Freeride/Style-Boards ist die Biegelinie so ausgelegt, dass das Brett auf der Piste bei höherem Tempo "nicht flattert", gleichzeitig geländetauglich ist und dennoch Tricks ermöglicht, erläutert der 39-jährige Oberstdorfer. Der Anfänger sollte jedoch auf eine nicht allzu große Vorspannung des Brettes achten, "denn eine geringere Härte erhöht die Drehfreudigkeit", sagt der staatlich geprüfte Ski- und Snowboardlehrer. Die optimale Boardlänge liege zwischen Brust und Kinn des Fahrers. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass Board, Bindung und Schuhe zusammenpassen. Wie bei den Boards gebe es auch bei den Boots verschiedene "Härten", die auf den Einsatzbereich abgestimmt sein sollten. Geländeliebende Fahrer sind nach Zints Einschätzung mit einem Freeride-Board bestens ausgerüstet. Es ist in Extremausführungen bis zu zwei Meter lang und besitzt einen großen Rücksatz, das heißt, "die Nose des Boards ist länger".
Dieser so genannte "Setback" soll die Gefahr vermeiden, sich "im Tiefschnee zu vergraben", lässt Zint wissen. Für reines Pistenvergnügen in rasanten Geschwindigkeiten gibt es das stark taillierte Race-Board. Der Einsatzbereich dieser Bretter sei jedoch gering. Die schmale Geometrie sei optimal für geschnittene Kurven auf gut präparierten Pisten, lässt dem Fahrer aber sonst wenig Spielraum. "Ein Ferrari gehört nun mal auf die Rennstrecke und deswegen stellen nur noch wenige Firmen diese Modelle her, da sie primär im Rennbereich eingesetzt werden", sagt der Oberstdorfer.

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Ein Brett für Freestyler
Wer sich gerne im Funpark aufhält, sollte sich ein Freestyle-Board zulegen, rät Zint. Nose und Tail sind weicher und bei Twintip-Boards ist die Bindung fast in der Mitte montiert. Dieser Aufbau sei für Tricks und zur Nutzung der verschiedenen Elemente im Park nötig. Für Freestyle-Einsteiger gibt es in vielen Gebieten inzwischen sogenannte "Easy-Funparks" mit kleineren Schanzen, Boxen und Rails, sagt der Experte aus Oberstdorf. Die Sprünge sind in Straight, Rotation und Inverted Jumps aufgeteilt. Der Einstieg ist der Straight Jump, der bereits mit einem Grab, also einem Griff ans Board, einem Bone (Durchstrecken eines Beines) oder Tweak (Verdrehen des Oberkörpers zum Board) kombiniert werden kann. Bei Rotationssprüngen hingegen geht es um Drehungen um die Körperlängsachse, während die Inverted-Jumps immer einen Flip bzw. einen Salto beinhalten.
Wenn man sich erstmal entschieden hat, ob man lieber abseits fährt, die Piste bevorzugt, oder eher seiner Kreativität im Funpark freien Lauf lassen möchte, "ist es kein Problem, das richtige Board zu finden", sagt Experte Zint.