Dietmannsried/Lauben(buc). Wenn ein über Deutschland hinaus bekannter 'Allrounder in Sachen Milch- und Käsewirtschaft' in den Ruhestand geht, kommen die Großen der Branche, um ihn zu ehren. So war es am Donnerstag auch bei Adolf Birker (62). Bundeslandwirtschaftsminister a. D. Ignaz Kiechle, die Unternehmer Theo Müller, Anton Ehrmann, Heinrich Gropper senior und weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft verabschiedeten den langjährigen Geschäftsführer der Käserei Champignon in der Dietmannsrieder Festhalle. Sie kamen als Geschäftspartner, Wegbegleiter und vor allem als Freunde eines Mannes, der sich in fast 36 Jahren um Champignon und darüber hinaus um die Entwicklung einer ganzen Wirtschaftssparte größte Verdienste erworben habe, würdigte Robert Hofmeister (Geschäftsführer der zur Hofmeister Gruppe gehörenden Laubener Käserei Champignon) das Engagement Birkers. Der Name Birker, so Heinrich Gropper, sei längst zum Markenzeichen in Bayern, Deutschland und Europa geworden. Streben nach Gewinn, Macht und Anerkennung seien zu keiner Zeit Birkers Antrieb gewesen.
Er habe sich stets um der Sache willen mit aller Kraft eingesetzt und - etwa bei der Errichtung der Molkerei Hainichen-Freiberg in Sachsen - zukunftsweisende Wege beschritten. Als Sprecher der Verbände der Milchwirtschaft dankte Eberhard Hetzner Birker für seinen keineswegs selbstverständlichen, großen Einsatz in diesen Gremien. Die Branche, warnte Hetzner, sei angesichts von Herausforderungen wie Agenda 2000 oder der Verpackungsverordnung auf den Schulterschluss der Unternehmer angewiesen: Vermeintlicher Schutz von Verbraucherinteressen dürfe nicht weiter zu Lasten der Milchwirtschaft gehen. Für die Milcherzeuger bescheinigte Hans Epp dem 'Molker mit Bravour' eine jahrzehntelange ehrliche Partnerschaft, auch wenn er freilich nie das wichtigste Gesetz des Marktes außer Acht gelassen habe: 'Im Einkauf liegt der Gewinn'. Im Namen der Mitarbeiter erinnerte Karl-Werner Sterk an den Vorgesetzten Birker und dessen 'forderndes Fördern'. Anita Domschke, Referatsleiterin im sächsichen Landwirtschaftsministerium, unterstrich, das Engagement bayerischer Unternehmer sei für Sachsen ein Gewinn, die Molkerei Freiberg (betrieben von Champignon und Ehrmann) ein beispielhafter Erfolg, zu dem Birker maßgeblich beigetragen habe. Der so wortreich Geehrte bekannte, Champignon sei ihm mit den Jahren zur zweiten Heimat geworden. Einer Heimat, die auch Dank der umsichtigen Gesellschafter wachse und stets auf dem neuesten Stand der Technik sei. 'Tolle Mitarbeiter' haben über Jahrzehnte bei der schwierigen Aufgabe geholfen, die hohen Erwartungen der Kunden und Lieferanten mit den Zielen der Firma in Einklang zu bringen. All das an diesem Abend gehörte Lob mache ihn verlegen und auch etwas stolz, sagte Birker und erinnerte an ein Allgäuer Sprichwort: 'Zuviel Weihrauch macht den besten Heiligen rußig'.