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Nach 25 Jahren Schluss

Marktoberdorf

Nach 25 Jahren Schluss

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    Um dauerhaft die Kernkraft durch alternative Energien ersetzen zu können, müsste jede Kommune unter anderem rund ein Prozent ihrer Fläche für Solaranlagen zur Verfügung stellen. In Marktoberdorf wären das rund 95 Hektar. Das war ein Grund, weshalb Gerhard Abt vom Ingenieurbüro "abtplan" damit betraut wurde, geeignete Gebiete zu suchen. Das Ergebnis: Es böten sich sogar 147 Hektar an.

    Etliche Flächen ausgeschlossen

    Abt zeigte auf, dass in etlichen Bereichen keine Solarparks entstehen können. Wälder, Naturschutzgebiete, Gewässer, Hänge oder Kiesvorrangflächen verböten das Aufstellen von Modulen. Auch im Osten der Stadt sollten keine Flächen ausgewiesen werden, weil sich dort vornehmlich Wohngebiete befinden. Den Nordosten von Geisenried, ein möglicher Platz, lehnte der Stadtrat ab. Damit verbaue sich die Stadt sonst die Möglichkeit, dort eventuell Gewerbe anzusiedeln. Ferner sei ein Korridor entlang der B 12 Richtung Ruderatshofen denkbar, er wurde ebenso abgelehnt.

    Bei der Vorlage handele es sich um eine Strukturplanung, verdeutlichte Abt. Er habe nicht die bindende Wirkung wie ein Flächennutzungsplan, gebe aber eine Richtung vor. Stadtbaumeister Peter Münsch fügte hinzu: "Wenn jemand eine solche Anlage will, muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden."

    Das betraf den Solarpark am Langweg, wo die Halterungen für die Module bereits montiert sind, und ist auch für eine ebensolche Anlage südlich von Balteratsried nötig. Für diesen Standort hatte der Stadtrat die Einwendungen der Träger öffentlicher Belange zu behandeln. So pochte das Landratsamt auf eine Rekultivierung der alten Kiesgrube, weil die Stelle das Landschaftsbild präge. Auch die Gemeinde Lengenwang erinnerte an die Verpflichtung, die Grube wieder aufzufüllen.

    Der Marktoberdorfer Stadtrat folgte letztlich mehrheitlich dem Vorschlag von Gerhard Abt, an dieser Verpflichtung festzuhalten, sie aber zeitlich zu verschieben. Es müsse im Vertrag festgeschrieben sein, dass der Solarpark nach spätestens 25 Jahren wieder abgebaut und danach die Grube rekultiviert werden muss.

    Bei zwei Gegenstimmen brachte der Stadtrat die Auslegung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplans auf den Weg. (af)

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