Waal | cg | Mit gemischten Gefühlen blickt Beate Kusterer den nächsten Wochen und Monaten entgegen. Die 36-jährige Mutter von zwei Kindern spielt bei der Passion im kommenden Jahr die Maria. Die Rolle des Jesus übernimmt der 20-jährige Thomas Hindinger.
Die Verantwortlichen der Passionsspielgemeinschaft mit Vorsitzendem Werner Rahn und Spielleiter Florian Werner entschieden sich erst diese Woche für die beiden Hauptdarsteller, mit denen auch ein Generationswechsel erfolgt.
Ganz unbekannt sind die neue Maria und der neue Jesus nicht. Thomas Hindiger stand bereits bei den Passionsspielen 2001 als Knabe des Pilatus auf der Bühne. Beate Kusterer hatte bisher keine Sprechrolle, wirkte aber schon öfter im Volk und im Chor mit. Wie die weiteren Rollen besetzt werden sollen, kristallisierte sich ebenfalls erst Ende der Woche heraus, weil Alter und Statur von Jesus ausschlaggebend für die anderen Darsteller waren.
Ab der Premiere am 10. Mai bis 27. September 2009 werden Beate Kusterer und Thomas Hindinger zusammen mit rund 120 weiteren Mitwirkenden fast jeden Sonntag im Theater in Waal auf der Bühne stehen. Spielfrei sollen nur der Pfingstsonntag und der 16. August sein. Beate Kusterer blickt den nächsten Monaten gespannt entgegen. "Ich weiß noch gar nicht, was auf mich zukommt", erzählt sie. "Das geht ja jetzt erst alles los." Als der Verein sie gefragt habe, ob sie die Maria spielen will, musste sie "erstmal eine Nacht drüber schlafen" und mit ihrem Mann reden. Der muss nämlich während der intensiven Probenphase auf die beiden Kinder Jakob (8) und Carmen (5) aufpassen, die zum ersten Mal ebenfalls bei der Passion dabei sein und im Volk mitspielen werden. Zusammen mit ihren Kindern hatte sich die 36-Jährige Ende September beim Aktionstag in die Teilnehmerliste eingetragen.
Dass sie eine Hauptrolle zugesprochen bekommt, damit hätte sie aber nie gerechnet. "So etwas passiert einem wohl nur einmal", so Beate Kusterer.
Bei der Passion 2009 wird eine erneuerte Version des ältesten überlieferten Textes der Waaler Spiele verwendet. Spielleiter Werner aus St. Ottilien will die farbenfrohe Passion mit einer neuen Intention inszenieren und hat die schwäbische Barocktext-Version in Details überarbeitet. Seine Passion soll junge Zuschauer ebenso berühren wie Kenner der früheren Aufführungen. Der Spielleiter hat sich für den Miller-Text entschieden, da dies ein kompaktes Stück sei und die schwäbischen Passagen sehr authentisch für die Jugend seien. Die barocke Form gebe für Auge und Ohr etwas her und komme bei der Bevölkerung an. Werner, der gerne mit Licht arbeitet, will Massenszenen einbauen, wofür sich die Waaler Bühne anbiete. Einen großen Stellenwert habe bei ihm auch der Chor.
Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, 10. November. Von Montag bis Donnerstag, 9 bis 11.30 Uhr, können unter Telefon 08246/969001 oder Fax 08246/969011 Karten reserviert werden. Die neue Geschäftsstelle befindet sich am Waaler Passionstheater (Theaterstraße 7). Die Öffnungszeiten werden auf der Homepage und auf dem Anrufbeantworter mitgeteilt.
Eine Spielerversammlung findet am Freitag, 14. November, statt. Der Versammlungsort wird noch bekannt gegeben.
Nähere Informationen gibt es auch im Internet unter
" Siehe auch "Allgäu-Kultur"