Kaufbeuren l maf l Was sich bei den Haushaltsberatungen des Kaufbeurer Stadtrats schon andeutete (wir berichteten), wird zum nächsten Schuljahr wohl umgesetzt: Die Unterrichtsgebühren der Ludwig-Hahn-Sing- und Musikschule steigen um fünf Prozent. Eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat beschloss der Schul-, Kultur- und Sportausschuss bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig.
Maximal 510000 Euro darf die Stadt nach dem Willen ihrer Räte zuschießen, um das Defizit der Musikschule zu decken. Nach den derzeitigen Zahlen im Haushalt beläuft sich der Fehlbetrag 2009 aber auf 9000 Euro mehr. Zwar werde bei den Haushaltsansätzen erfahrungsgemäß vorsichtig kalkuliert, erläuterte der zuständige Referent Dr. Gert Peter Strunk den Ausschussmitgliedern. Wegen vieler kaum beeinflussbarer Ausgaben der Schule, insbesondere für das Personal, sei eine Erhöhung der Gebühren aber unumgänglich.
Letztmals wurden diese im Schuljahr 2006/2007 angehoben und auch nach der Erhöhung liege die Kaufbeurer Musikschule mit ihren Preisen in der Region im Mittelfeld. Für eine Stunde Unterricht in der Kleingruppe macht die Erhöhung etwa 20 bis 40 Euro pro Schuljahr aus. Darüber hinaus soll sich die Musikschule darum bemühen, die Belegungszahlen weiter zu verbessern, um das Defizit zu drücken.
Helga Ilgenfritz (SPD) plädierte dafür, mit Rücksicht auf die sozial Schwachen auf die Anhebung zu verzichten und dafür lieber die Umlandgemeinden, aus denen rund 20 Prozent der Musikschüler kommen, zur Kasse zu bitten. Strunk verwies darauf, dass von auswärtigen Schülern bereits ein Zuschlag von 25 Prozent auf die Gebühren verlangt wird und Ermäßigungen für die Kinder bedürftiger Familien gewährt werden können. Einen Zweckverband als Träger der Schule zu etablieren, sei bei rund 40 Kommunen, aus denen die Schüler stammen, überaus schwierig.