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"Musik ist wie die Luft zum Atmen"

Kempten

"Musik ist wie die Luft zum Atmen"

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    "Musik ist wie die Luft zum Atmen"
    "Musik ist wie die Luft zum Atmen" Foto: ralf lienert

    "Wir brauchen Musik wie die Luft zum Atmen", sagt Dr. Alfred Huber. "Und warum dies so ist, dies interessiert mich als Komponist." Welche Prozesse im menschlichen Gehirn beim Hören von Musik ablaufen, ist eine der zentralen Fragen des Festivals "Emotion and Meaning in Music", das Huber vom 15. bis 18. Oktober im Theater in Kempten (TiK) organisiert. Neben den Vorträgen von vier namhaften Wissenschaftlern gibt es drei Konzerte und am Freitag, 16. Oktober (20 Uhr), die Uraufführung eines Tanztheaterstücks, mit dem die Theatersaison 2009/2010 eröffnet wird.

    "Empfänger verzogen ist unsere neunte Uraufführung seit 2007", sagte Theaterdirektor Peter Baumgardt im Rahmen des Theatercafés. Davon seien sieben Produktionen Auftragswerke des TiK gewesen. "So etwas kann sich manch anderes Theater nicht leisten." Zu den Höhepunkten der neuen Spielzeit zählt er etwa die Gastspiele des Bayerischen Staatsschauspiels ("Ich, Feuerbach", 22., 19., 20. Dezember), des Münchner Volkstheaters ("Die Ziege oder Wer ist Sylvia?", 15./17. Januar) und des a.gon-Theaters (Uraufführung von "Zusammen ist man weniger allein", 5. März).

    Großes Defizit beschert

    Am Beginn der Theatersaison steht "Emotion and Meaning in Music", organisiert von Dr. Alfred Huber. Der in Wengen (Gemeinde Weitnau) lebende Neurochirurg hat auch einen Teil der Musik zum Tanztheater "Empfänger verzogen" geschrieben, das am Freitag im Theater-Oben mit vier Tänzern und vier Musikern uraufgeführt wird. Für die Inszenierung und Choreographie zeichnet Jochen Heckmann verantwortlich, der für das TiK bereits "Cumulus Currendus" und "Die Wohnsinnigen" inszenierte.

    "Emotion and Meaning in Music" ist für Huber eine Herzensangelegenheit. "Wir Komponisten haben uns in den letzten 50 Jahren zu sehr in einen Elfenbeinturm zurückgezogen. Jetzt ist es Zeit, wieder auf das Publikum zuzugehen.

    " Und dies will er mit der ungewöhnlichen Mischung aus wissenschaftlichen Vorträgen und Konzerten. Letztere werden nach dem gleichen Muster der von Huber seit 2007 in Kempten organisierten Konzertreihe "Zeitklänge" ablaufen: Zum besseren Verständnis werden die Konzerte von ihm moderiert und die Partituren auf Großleinwand projiziert.

    Mit dem Festival stellt Huber seine "Zeitklänge"-Konzerte in Kempten ein. "Künstlerisch hat es sich rentiert, aber finanziell hat es mir ein Mega-Defizit beschert", sagt Huber, der Vorsitzender eines "Zeitklänge"-Vereins" in Wengen und Feldkirch (Vorarlberg) ist. Die Konzerte in Feldkirch würden weiterlaufen. Angesichts von fünf Kompositionsaufträgen, die er für 2010 erhalten habe, müsse er als Organisator jedoch kürzertreten.

    Das Festival beginnt am Donnerstag um 17.30 Uhr im Theater-Oben mit einem Vortrag von Matthias Vogel (Verstehen ohne Bedeutung - Über das Erfahren musikalischen Sinns). Um 20 Uhr findet das erste Konzert statt (Werke von de Falla, Fauré, Strawinsky, Cage ). Am Sonntag gibt es im großen Haus - vor allem auch für Kinder, wie Huber betont - ein Konzert mit Prokofjews "Peter und der Wolf" und Strawinskys "Pierrot Lunaire".

    Karten im AZ-Service-Center

    www.zeitklaenge-kempten.de

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