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Münchner Symphoniker unter Georg Schmöhe in Kempten

Klassikbox

Münchner Symphoniker unter Georg Schmöhe in Kempten

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    Münchner Symphoniker unter Georg Schmöhe in Kempten
    Münchner Symphoniker unter Georg Schmöhe in Kempten Foto: privat

    Mit dem 'Herbstkonzert' der Münchner Symphoniker wurde die Konzertsaison in der Klassikbox in Kempten eröffnet. Georg Schmöhe als Chefdirigent präsentierte dem Publikum im nahezu ausverkauften Saal ein reizvolles Programm, das mit den 'Rokoko-Variationen' für Violoncello und Orchester in A-Dur von Peter Tschaikowski (1840 – 1893) einen besonderen Höhepunkt bot. Der junge Cellist, Julian Steckel, eben in Rostock zum Professor ernannt, erfüllte alle Erwartungen, die man aufgrund der Liste seiner Auszeichnungen erwarten konnte.

    Offenbar war Tschaikowski ein glühender Mozart-Verehrer. Entsprechend gewählt sind die Instrumentierung und die Gestaltung des Wechselspiels zwischen Solist und Orchester.

    Die Wiedergabe war hervorragend austariert durch das (wie stets) souveräne und präzise Dirigat von Georg Schmöhe und das achtsame Zusammenwirken zwischen dem Solisten und der Konzertmeisterin. Eine wunderbare Interpretation, bei der das Orchester den 'Stargast' ins beste Licht rückte. Dieser wusste das zu nutzen und begeisterte mit herrlichem Spiel und wunderschönen Kadenzen. Das Publikum wurde mit einer Zugabe von Prokofiev belohnt.

    Die ausgezeichnete Akustik des Saales tat ihr übriges: kein 'Verrauschen' der Musik, sondern eher 'Secco-Wiedergabe'. Die einzelnen Instrumente sind präzise hörbar, und auch Forte-Stellen sind nicht übersteuert. Dies gilt insbesondere für die (Blech-)Bläser, die wie gewohnt vorzüglich waren und am Ende des Konzertes mit heftigem (Sonder-)Applaus bedacht wurden.

    Wenn es um ihre Passagen ging, waren die Herren auch keineswegs 'zimperlich'. Mit präzisen Einsätzen ohne Wackler, sattem Ton und absolutem Gleichklang waren sie die Stars in Bizets früher Opernouvertüre 'Les Franc-Juges', die zu Beginn des Konzerts erklang.

    So vermag das Werk nur ein Orchester von internationalem Rang zu bieten, und man träumt von einer Aufführung der 'Symphonie Fantastique' von Berlioz mit dem 'Orchestra in residence' der Klassikbox.

    Gelungener Saisonauftakt

    Als drittes Werk erklang die Sinfonie Nr. 8 von Antonin Dvorák, und man wird an das Wort von Brahms erinnert: 'Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.' Die Sinfonie muss ganz im Sinne der Herkunft des Komponisten und seines persönlichen Umfeldes gestaltet sein. Dann werden auch Zuhörer, die sich nicht mit dem formalen Aufbau beschäftigen möchten, von der Themenvielfalt und der Klangschönheit begeistert sein.

    Die Münchner Symphoniker, in werkgerecht abgewandelter Anordnung, haben dies vorzüglich geleistet und damit ein weiteres Mal ihr hohes Niveau bewiesen. Mit einer Zugabe endete der gelungene Auftakt der Konzertsaison.

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