Immenstadt/Oberallgäu: Müller: Den kinderfreundlichsten Landkreis Deutschlands schaffen

14. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
charly hÖpfl

NeueTöne - Die CSU präsentiert sich bei ihrem Neujahrsempfang in Immenstadt nachdenklich, offen und optimistisch

"Wir haben dazugelernt" - Gerd Müller, CSU-Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, präsentierte beim Neujahrsempfang seiner Partei in Immenstadt eine nachdenkliche, aber offene und fröhliche CSU. Kein langes Defilée mehr, eine knappe Begrüßung und eine kurzweilige Rede - mehr Musik und vor allem mehr Zeit für Gespräche: Der Empfang im Hofgarten, traditionell das über die Parteigrenzen hinaus gehende gesellschaftliche Ereignis im oberen Allgäu zum Jahresbeginn, war am Montag anders als früher.

Kreisvorsitzender Gebhard Kaiser nahm sich völlig zurück, verzichtete ebenso wie Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter auf jede Selbstdarstellung und ließ einen Jüngeren vor: CSU-Kreisvize Thomas Wurmbäck begrüßte knapp, aber vollständig - und Festredner Müller sprach mehr über den Sinn des Lebens als über harte Politik: Die CSU wolle "auf die Menschen zugehen und keinen zurücklassen", was Müller auch allen Gästen persönlich empfahl. Wenn jeder täglich mehr lache und das "Wir" über das "Ich" stelle, könne man miteinander viel erreichen.

Neue Akzente in der Familienpolitik fordert Müller, aber auch einen Beitrag der Bürger dazu: Sein Appell "Machen wir doch den Landkreis zum kinderfreundlichsten in ganz Deutschland!" erntete viel Beifall: Das familienfreundliche Urlaubsmodell "Oberstaufen Plus" solle Nachahmer finden, die Landespolitik müsse neue Schulmodelle und den Ausbau von Ganztagsschulen möglich machen.

Wurmbäck erinnerte ergänzend an die CSU-Initiative, Kindertoben nicht wie normalen Lärm zu bewerten.

2009 werde schwierig, aber die Allgäuer müssten nicht pessimistisch in die Zukunft schauen. Mit Banken und Unternehmen, die "normal geblieben sind und denen ehrlich verdientes Geld reicht", habe man hier eine solide Basis, so der Abgeordnete. Freilich werde die Krise an vielen Zulieferern in der Region nicht spurlos vorübergehen. Hier müsse der Staat helfen, diesen "kerngesunden Betrieben" und ihren Arbeitnehmern über das schwierige Jahr zu helfen.

Einen Nachteil habe man unter Führung der CSU aus dem Weg geschafft: Die Region sei künftig "top angebunden" - mit dem Flughafen Memmingerberg ebenso wie im Straßenverkehr, wo bei B19, A7 und A96 heuer nach jahrzehntelangem Ringen die letzten Lücken geschlossen werden.