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Müllabfuhr in Kaufbeuren mit Abstand am teuersten

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Müllabfuhr in Kaufbeuren mit Abstand am teuersten

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    Etwa eine halbe Tonne Hausmüll produziert jeder Bundesbürger nach Angaben des Statistischen Bundesamts pro Jahr. Das macht für die durchschnittliche Allgäuer Familie mit zwei Kindern etwa zwei Tonnen jährlich. Doch nicht überall im Allgäu zahlt diese Beispielfamilie den gleichen Preis für die Entsorgung ihres Mülls.

    15 Liter Müll produziert ein Bürger pro Woche

    Pro Bürger geht der Gesetzgeber von einem Müllaufkommen von etwa 15 Litern pro Woche aus. Das bedeutet, dass eine vierköpfige Familie mindestens eine 60-Liter-Mülltonne braucht. Während die Bürger im Ostallgäu für diese Mülltonne inklusive Biomüllentsorgung 123,60 Euro pro Jahr zahlen, müssen die Bürger Kaufbeurens für eine 60-Liter-Tonne (samt Biomüll) 306,80 Euro berappen. In Memmingen kostet die 80-Liter-Tonne jährlich 210,24 Euro (für vier Personen) und in Kempten berechnet der Zweckverband Abfallwirtschaft Kempten (ZAK), der auch für das Ober- und Westallgäu samt Lindau zuständig ist, 165 Euro pro Jahr für eine 80-Liter-Restmülltonne und eine 40-Liter-Biomülltonne.

    Das Ostallgäu steht mit seinen Müllgebühren damit nach Angaben des Bayerischen Umweltministeriums bayernweit an neunter Position und befindet sich deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 165,40 Euro. Kaufbeuren dagegen liegt in der Wertung abgeschlagen auf dem letzten Platz. Allerdings gibt es in der kreisfreien Stadt die Besonderheit, dass der Müll wöchentlich und nicht 14-tägig geholt wird.

    Außerdem wurde die Laufzeit der Kaufbeurer Mülldeponie vom Gesetzgeber verkürzt, wodurch die Stadt keine Rücklagen habe bilden können, erklärt Kaufbeurens Umweltreferent Ralf Baur. Dies müsse nun auf die Gebühren umgelegt werden.

    Leistungen von Kommune zu Kommune unterschiedlich

    Der Preis für die Müllentsorgung entsteht aber nicht nur durch die Abfuhr. In den Preis eingerechnet werden beispielsweise Verwaltungs- und Personalkosten, die Abfallbeseitigung und -verwertung sowie die Kompostierung. Die Leistungen sind allerdings von Kommune zu Kommune unterschiedlich. "Deshalb kann man die Preise schlecht vergleichen", meint Martina Grimm, Abfallberaterin am Landratsamt Unterallgäu. In eine ähnliche Kerbe schlägt Thomas Püschel vom zuständigen Steueramt in Kaufbeuren: Man könne die Regionen nicht einfach miteinander vergleichen, da die Leistungen unterschiedlich seien.

    Keine Preiserhöhung im Unterallgäu seit 2006

    Während die Menge des produzierten Hausmülls in Deutschland in den vergangenen Jahren zum Teil erheblich zurückging, blieben die Preise für die Entsorgung vielerorts gleich. Im Unterallgäu beispielsweise hat es seit dem Jahr 2006 keine Preiserhöhung mehr gegeben. Der ZAK hingegen senkte seine Preise Anfang 2008 nach eigenen Angaben bereits zum wiederholten Male.

    Und auch Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse verspricht eine Preissenkung ab dem Jahr 2010. Die Gebühren werden auf bayerisches Durchschnittsniveau sinken, erklärt Bosse.

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