Unter den Fotos am Schwarzen Brett im Flur des ehemaligen Gasthofs 'Hilbrand' in Fischen-Au stehen Vor- und Nachnamen der Bewohner und deren Zimmernummern. 18 der 36 Porträtbilder sind durchgestrichen.
Im November 2014 betreuten 50 Ehrenamtliche 36 Flüchtlinge in Fischen-Au. Der Helferkreis wurde ausgezeichnet. Manche haben aufgehört, weil sie enttäuscht wurden. Aber ein harter Kern arbeitet mit Herzblut weiter. Auf einem Blatt wird auf eine Veranstaltung in der 'Teestunde' des Hauses hingewiesen und darauf, dass es bei der Familie Althaus in Oberthalhofen täglich kostenlos frische Milch gibt.
Bernward Lingemann bleibt vor den Fotos stehen, deren Gesichter teilweise mit einem X versehen sind. Von den ursprünglich 36 Flüchtlingen, die seit Januar 2015 in dem Gebäude nach oft monatelanger Flucht übers Mittelmeer einquartiert wurden, sind noch 17 Männer im Alter von 23 bis 33 Jahren da.
Zwölf Syrer und fünf Afghanen sowie ein acht Jahre altes Kind. Die anderen Männer sind zu Verwandten ins Ruhrgebiet gezogen oder leben in Sonthofen, Fischen oder Immenstadt. Doch Kontakte zwischen Flüchtlingen und Helfern bestehen noch.
Was sich in den vergangenen zwei Jahren in Fischen-Au getan hat und wie die Stimmung unter den Helfern und Flüchtlingen ist, lesen Sie in der Freitagsausgabe des Allgäuer Anzeigeblatts vom 24.03.2017. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper