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Moscow Circus on Ice in Memmingen: Künstler, Kufen und Kostüme

Eiszirkus

Moscow Circus on Ice in Memmingen: Künstler, Kufen und Kostüme

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    Vor dem schillernden Vorhang schweben lächelnde Tänzerinnen scheinbar schwerelos durch die Halle. Einradfahrer rollen gekonnt übers glatte Eisparkett ins grelle Scheinwerferlicht. Rund 1000 Besucher, auf zwei Vorstellungen verteilt, beklatschen in der Memminger Eissporthalle die Akrobaten, Jongleure und Clowns des 'Moscow Circus on Ice', des Moskauer Eiszirkus’, der seit über 40 Jahren um die Welt tingelt. Auftritte in den USA und China

    Die Künstler reisen beispielsweise durch China, Kanada und die USA, Fürst Albert hat sie persönlich zu einem Gastspiel nach Monte Carlo eingeladen. Beim internationalen Zirkusfestival im rumänischen Bukarest wurden die russischen Akrobaten auf Kufen für die 'innovativste und modernste Show' ausgezeichnet.

    Zur Truppe gehören ehemalige Kunstturner, Leichtathleten oder Sprösslinge bekannter Zirkusartisten. Jedes ihrer 300 Kostüme sei über 1000 Dollar wert, erzählt Managerin Rimma Wachsmann. Hinter der Plexiglasscheibe am Eingang der Eissporthalle verkauft sie Tickets an Eltern, die dick eingepackte Kinder im Schlepptau haben. Wie die sechsjährige Zoe, die mit ihrem Papa die zweistündige Eisrevue besucht. Auch sie läuft schon Schlittschuh und kann 'bremsen, drehen und Slalom fahren', wie sie stolz erzählt.

    'Und Gas geben und hinfallen kann ich auch', sagt sie vergnügt und verschwindet an der Hand ihres Vaters auf die reservierten Plätze.

    Sechs Stunden Training am Tag

    Die 30 Akrobaten des weltweit ersten Zirkus’, bei dem die Artisten auf Kufen standen, bieten unter dem Titel 'Extravaganza' eine zweistündige Show. Statt Trommelwirbel, Sägespänen und Zirkuspferden gibt es beispielsweise Eisläuferinnen mit Hula-Hoop-Reifen und Salti schlagende Akrobaten zu sehen. In den jungen Körpern steckt viel, viel Training: Laut ihrer Managerin üben sie jeden Tag zwischen sechs und acht Stunden. Nur einmal entwischt einem Jongleur eine Keule und vereinzelt tänzeln die Eisprinzessinnen nicht synchron übers weiße Parkett.

    Das den relativ milden Temperaturen in der Memminger Sporthalle geschuldete 'Butter-Eis', wie es Managerin Wachsmann nennt, erleichtert den Artisten ihre Auftritte: 'Wenn das Eis nicht so aggressiv hart ist, fällt es leichter zu springen', übersetzt Wachsmann die russische Hula-Hoop-Artistin Viktoria Ruff, die gerade in der Umkleidekabine in ein paillettenbesticktes Kleid schlüpft. Neben ihr warten Frauen mit konzentrierter Miene auf den nächsten Auftritt. Das Memminger Publikum belohnt die Künstler mit viel Applaus. 'Darbietung und Kostüme sind toll', bilanziert Anna Sigl, die mit ihrer zweijährigen Enkelin die Revue besucht. 'Nur die Musik ist etwas laut.'

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