Pforzen(oll). - Die Vorstandschaft des Veteranenvereins öffnete am Samstag die Pforten des 'Gasthauses zum weiß-blauen Bock' zur traditionellen Starkbierprobe. Höhepunkt der feucht-fröhlichen Feier im Vereinsheim war der Auftritt des Vereins-Vorsitzenden Willi Schmid, der in der Rolle des Bruder Barnabas wieder eine gute Figur machte. Mit dem bayerischen Landesvater Edmund Stoiber (Leo Rampp) und Bürgermeister Max Haug (dem echten) teilte er 'den ersten Krug vom edlen Saft der Gerste'. Traditionsgemäß wurden beim Derblecken die Geschehnisse am Ort sowie die Oberen aller politischen Ebenen aufs Korn genommen. Die 'liebe Starkbiergemeinde' hatte sich pünktlich und in großer Zahl im weiß-blau geschmückten Vereinsheim versammelt, als die 'Harmonie Pforzen' beim Einzug von Bruder Barnabas, 'Ministerpräsident Stoiber' und dem Bürgermeister den Bayerischen Defiliermarsch intonierte. Der wohlbeleibte Mönch in brauner Kutte bot Stoiber das 'Fastenbrot' zum Trunke an, und holte gleich zum ersten Seitenhieb aus. 'Lass für unseren Bürgermeister etwas stehen, denn Kommune und Freistaat sollen miteinander gehen'. Dem 'Bürgermeister Maximilian' bot er den 'zweiten Schluck in diesem Kreis, denn Regieren fordert Kraft, wie jeder weiß'. Auch lateinisches Wortgut gehörte zu dem traditionellen Begrüßungszeremoniell. 'Ubi bene, ibi patria' (dort, wo es gut ist, ist Heimat) tönte Stoiber voll Pathos in der Stimme. 'Das Bier ist gut, das Bier ist fein. Möge ganz Deutschland so edel wie Pforzen sein.' Gestärkt durch das köstliche Manna, fügte Bürgermeister Haug hinzu: 'Ob in München oder im Pforzener Land, das flüssige Brot wird überall geschätzt und ist weltweit bekannt.' Bier tränken nur die Menschen, 'die anderen Geschöpfe Wasser', tat er kund.
Maß lässt einem Flügel wachsen Barnabas muss die die Wirkung des Biers auf das Gemeindeoberhaupt gespürt haben, denn er stellte fest: 'Die Maß lässt einem Flügel wachsen'. In seiner nun folgenden, pointenreichen und mit viel Beifall bedachten 'Fastenpredigt' ging der 'Klosterbruder' auf den geplanten Wasserzweckverband Irsee-Pforzen ein. Besonders in Irsee solle es 'Zeitgenossen, ja Wasserbarone' geben, die ihr Wasser nicht teilen wollen, damit sie es selber trinken können. 'Sind denn die so vernarrt in ihr Nass? Oder steckt da etwas ganz anderes dahinter?', fragte er vieldeutig. Weitere Zielobjekte seiner 'Predigt' waren die Grundschule Pforzen, das Ende der 'Herbergssuche des FZB' und der 'Stöckles-Bäck, der auf offener Flur nicht backen darf' und seitdem 'traurig dreinblickt, wie Bernd das Brot'. Über die mangelnden Dialekt-Kenntnisse der Pforzener konnte sich der 'Pater' nur wundern. 'Jetzt, da es ausgewiesene Dialektforscher im Dorf gibt?' Seitdem wisse man doch, dass ein Riss in der alten Mühle zu einer 'Ruafa' oder 'Kerba' wird. Bei der Starkbierprobe erlebten auch die Veteranen-Vorstände ihren großen Tag als Gstanzl-Sänger, wenngleich sie - wie schon vor zwei Jahren - nach wie vor mit einem 'postpubertären Stimmbruch' zu kämpfen schienen. Schmid gab später noch den 'Baumschüler' und mimte mit seinem Vorstands-Vize Rudi Stiening das erfolgreiche Duo 'Hauser und Kienzle'. Weitere Einlagen waren das 'Wort zum Sonntag', in dem 'TV-Pfarrer Stiening' forderte, das Starkbierfest zum 'Nationalfeiertag in Pforzen zu erklären' sowie 'Die zwei Damen im Jahr 2023' (Melanie und Elisabeth Schmid), die mit ihren Rückblicken und zeitgenössischen Betrachtungen gewaltige Lachsalven auslösten. Musikalisch begleitete die 'Harmonie Pforzen' unter der Leitung von Dirigent Andreas Kreher das Programm.