Im September hat Pfarrer Monsignore Alois Linder seinen Dienst in den beiden Pfarreien Lengenwang und Seeg angetreten. Der gebürtige Roßhauptener, der bisher in Augsburg tätig war, wurde am Wochenende in feierlicher Form in sein Seelsorgeramt eingeführt.
Herr Pfarrer, Sie werden offiziell in ihr Amt eingeführt, was beschäftigt oder bewegt Sie an so einem Tag besonders?
Linder: Das ist für mich wirklich eine spannende Sache. Ich trete mein neues Amt in zwei Pfarreien an. Vor 14 Tagen hatte ich in Lengenwang ja schon einen herzlichen Begrüßungsgottesdienst, aber die eigentliche Amtseinführung ist heute hier. Ich freue mich auf eine neue Pfarrgemeinde, neue Menschen, veränderte Arbeitsbedingungen für jemanden, der aus der Großstadt Augsburg kommt. Das Leben auf dem Land ist mir allerdings vertraut, da ich ja aus Roßhaupten stamme.
Ist Ihnen die Trennung von ihrer bisherigen Wirkungsstätte schwer gefallen?
Linder: Ja, ich betreute zwölf Jahre lang zwei Stadtgemeinden im Osten von Augsburg und hatte zu beiden Pfarrgemeinden mit über 1000 Katholiken, zu den amtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie überhaupt zu den Menschen dort sehr guten Kontakt. Viele Freundschaften wurden geschlossen. Allein der Abschied von den über 100 Ministranten ist mir doch schon sehr schwer gefallen. Darum habe ich den Menschen auch erklären müssen, warum ich weggehe, und sie haben das auch akzeptiert. Ich bin jetzt gegangen, weil ich nur noch knapp zehn Jahre Dienstzeit vor mir habe und ich mich immer schon mal wieder Richtung Heimat und Familie verändern wollte.

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Haben Sie sich hier in Seeg schon eingelebt?
Linder: Der Ort ist mit meinem Heimatort Roßhaupten durchaus vergleichbar, auch die Mentalität der Allgäuer ist mir ja nicht fremd. Ganz besonders hat mich gefreut, dass schon in der kurzen Zeit meiner Tätigkeit seit Anfang September viele Menschen freundlich auf mich zugekommen sind und mir viele Kontakte ermöglicht haben.
Welche Ziele haben Sie sich für ihre Amtszeit in Seeg und Lengenwang gesetzt?
Linder: Ich habe mir natürlich vorgenommen, als erstes den Menschen in Wort und Tat die frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden. Ein ganz besonderes Anliegen ist mir, den intensiven Kontakt zu den Menschen zu suchen, um auf dem gemeinsamen Weg Glaubenserfahrungen zu sammeln. Ich möchte ein sehr offenes Pfarrhaus haben, was sicher zum guten Verhältnis mit meinen Mitmenschen beitragen wird.
Ist Ökumene in Seeg für Sie ein Thema?
Linder: In Augsburg, der Stadt der Ökumene, war das natürlich ein sehr wichtiges Thema. Ich hatte dort ein sehr freundschaftliches Verhältnis zum evangelischen Pfarrer und möchte das auch hier in Zukunft so halten. (dim)