Kaufbeuren | avu | Nachdem es im Frühjahr auf dem Gelände des ehemaligen Martinsheims bei den Abbrucharbeiten ordentlich gekracht und gestaubt hat, gibt es auf der Baustelle für den Röther-Modepark nun schon seit Wochen wenig Bewegung. Architekt Klaus Kehrbaum wartet derzeit auf ein Signal vom Investor, der einen voraussichtlichen Eröffnungstermin festlegen muss. Zwölf Monate vorher rücken üblicherweise die Bauarbeiter an. Kehrbaum vermutet jedoch, dass sich auch in den nächsten Wochen auf der Baustelle noch nicht viel tun wird.
Denn die Planer haben es mit vielen Unwägbarkeiten zu tun. Das hatte schon die Unterbrechung der Abbrucharbeiten am Martinsheim gezeigt, nachdem der - letztlich unbegründete - Verdacht auf belastetes Schuttmaterial aufgekommen war. Doch auch andere Projekte des Unternehmens Röther spielen eine Rolle im Ablauf. Derzeit hat der neue Augsburger Modemarkt der Handelskette Priorität. Auch dort hat der Kaufbeurer Architekt Kehrbaum geplant. Eröffnung ist voraussichtlich im Herbst.
Das Unternehmen in Baden-Württemberg teilte auf AZ-Anfrage mit, dass ein Eröffnungstermin für Kaufbeuren derzeit nicht genau terminierbar sei. Kehrbaum geht von Herbst 2009 oder Frühjahr 2010 aus. Bei einer Eröffnung im Oktober nächsten Jahres müssten aber schon in diesem Herbst die Bauarbeiter anrücken.
"Dann aber kommt möglicherweise ein harter Winter", so Kehrbaum, "und es gäbe wieder einen teuren Stillstand".
Wenigstens muss das Unternehmen nicht mit großflächigen Verunreinigungen im Boden rechnen, wie sie einst beim Bau des AOK-Gebäudes und des Buron-Centers in der Nachbarschaft zutage getreten waren. Stichprobenartige Untersuchungen des Grundes am Martinsheim haben laut Kehrbaum keinen Hinweis auf "Verdachtsflächen" ergeben.

Wiedereröffnung verschoben
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Eng verwoben mit dem Bau des Modeparks mit einer geplanten Verkaufsfläche von 6600 Quadratmetern und rund 200 Parkplätzen ist die bauliche Gestaltung einer Anbindung an die Fußgängerzone gegenüber. Dies allerdings ist Sache der Stadt. Im September entscheidet der Bauausschuss über einen Architektenwettbewerb dafür.
Die Zustimmung vorausgesetzt, könnte der Plan laut Peter Igel von der städtischen Wirtschaftsförderung im kommenden Jahr umgesetzt werden - in jedem Fall noch vor der Eröffnung des Modeparks.
Wann das Haus eröffnet wird, ist auch bei der Stadtverwaltung nicht bekannt. "Je früher der Modepark kommt, desto besser aus Sicht der Stadt", so Igel. Die Grundlagen für den Bau werden derzeit geschaffen. Die Pläne werden im Planungsamt ausgelegt und sind für jedermann einsehbar.