Füssen(asp). - Das Unger-Haus an der Kemptener Straße soll in Füssen das Mekka der Modelleisenbahn-Freunde werden. Diese Entscheidung traf jetzt der Beirat der Füssen Marketing Gmb H. Auf einer Fläche von insgesamt rund 500 Quadratmetern im Unter- und im Erdgeschoss erhält die geplante Dauerausstellung der Modelleisenbahn-Sammlung der Gebrüder Haase ihren Platz. Vielleicht noch heuer, spätestens aber im zeitigen Frühjahr 2003 soll die Ausstellung eröffnet werden. 'Ich will mit einer schwarzen Null rauskommen', betonte gestern gegenüber unserer Zeitung Robert Pfau, der Geschäftsführer der Füssen Marketing Gmb H. Füssen Marketing wird die Ausstellung betreiben. Pfaus Zuversicht basiert auf den 'ersten Erfolgen' der Arbeit von Füssen Marketing und auf neuen Wirtschaftlichkeits-Berechnungen. Pfau: 'Wir haben es aus eigener Kraft geschafft, die voraussichtlichen Kosten zu reduzieren.' Bisher musste davon ausgegangen werden, dass die Ausstellung jährlich ein Defizit bis zu 40000 Euro bescheren werde. Vor allem nach der Entscheidung pro Unger-Haus ergibt sich für Robert Pfau aber eine andere Situation: Mit dem Ja des Beirates zum Standort Kemptener Straße 7 wurden die Mietkosten gesenkt und die erwartete Besucherzahl erhöht. Pfau: 'Aufgrund der hervorragenden Lage rechnen wir mit bis zu 25000 Besuchern im Jahr.' Zur Debatte standen drei Mietobjekte: das Unger-Haus, ein Neubau an der Augustenstraße und freie Räume im Gebäudekomplex des 'Luitpoldparks'. Den Ausschlag für das 'Unger-Haus' gaben sein Standort und die Mietkonditionen. 'Es hat im Vergleich zu den beiden anderen die bessere Lauflage', erklärte Robert Pfau. Er beruft sich auf Zählungen, die vor einigen Wochen an einem Freitag von 8 bis 20 Uhr an den Zugängen zur Füssener Altstadt durchgeführt wurden. In diesen zwölf Stunden sind zirka 20000 Menschen in die Stadt gegangen. Etwa 30 Prozent davon nutzten den Weg vom Morisse-Parkplatz zur Ritterstraße, passierten das Unger-Haus und damit die künftige Modelleisenbahn-Ausstellung. Dieses Ergebnis war bei der Entscheidung pro Unger-Haus eine Trumpfkarte: 'Wir erwarten hier eine höhere Besucherzahl als an den beiden anderen Standorten', so Pfau. Auch die langfristigen Pläne der Stadt Füssen, die 'westliche Innenstadt' als verkehrsberuhigten Bereich zu gestalten, spielten eine Rolle. 'Zusammen mit dem Feneberg-Markt wird die Ausstellung der erste Besuchermagnet am Westrand der Innenstadt sein.'
Hand in Hand Mehr Besucher sollen auch mehr Geld in die Eintrittskasse der Ausstellung spülen. Zur Vermarktungsstrategie gehört zudem ein enges Miteinander von Füssen Marketing, Stadt, Hotellerie, Handel und der Firma Märklin. Letztere ist laut Pfau in Deutschland Marktführer im Modelleisenbahnbau. Sie unterstützt den Kemptener Einzelhändler, der im Eingangsbereich der künftigen Ausstellungsräume einen 50 Quadratmeter großen 'Modelleisenbahn-Shop' einrichten wird. 'Wir wollen auch den Hotels anbieten, Eintrittskarten für die Modelleisenbahn-Ausstellung direkt an ihre Gäste zu verkaufen', erklärte Pfau. Außerdem sei mit dem Museum der Stadt eine Kombikarte angedacht. Den Schwerpunkt der Modellbahn-Ausstellung macht die Sammlung der verstorbenen Brüder Ulf und Falk Haase aus. Wie mehrfach berichtet, machte deren Mutter, Charlotte Haase, die Sammlung der Stadt Füssen zum Geschenk. Im Wechsel sollen aber auch Sonderausstellungen zu bestimmten Themen durchgeführt werden. Außerdem ist in den Räumlichkeiten der Ausstellung ein Bereich geplant, in dem (kleine und große) Kinder nach Herzenslust mit der elektrischen Eisenbahn spielen können.