Aßling/Ostallgäu | pm | Im oberbayerischen Aßling im Landkreis Ebersberg haben sich die Mobilfunk-Initiativen Ostallgäu über die Umsetzung eines Mobilfunk-Minimierungskonzepts informiert. Wie mehrfach berichtet, liegt den zehn Kommunen des Zweckverbands "Allgäuer Land" ebenfalls so ein Konzept vor, das sie Ende 2006 bei einem Institut in Köln in Auftrag gegeben hatten. Nun geht es darum, das Konzept umzusetzen. Um sich Rat und Anregungen zu holen, besuchten Vertreter der Mobilfunk-Initativen eine Informationsveranstaltung in der Gemeinde Aßling, die ihr Mobilfunk-Minimierungskonzept vom Umweltinstitut München hatte erstellen lassen.
Der österreichische Mediziner Dr. Gerd Oberfeld, Gründer des Salzburger Vorsorgewerts, erläuterte zu Beginn das gesundheitliche Risiko durch willkürlich gesetzte Sendeanlagen. Ulrich Raithel vom Umweltinstitut München, verantwortlich für die Berechnungen des Konzepts, stellte seine Arbeit mit Unterstützung grafischer Karten vor. Rechtsanwalt Frank Sommer, spezialisiert auf Mobilfunk, erläuterte die rechtliche Situation und die baurechtlichen Handlungsmöglichkeiten der Kommunen.
Über Bauleitplanung steuern
Aßlings Bürgermeister Werner Lampl beschrieb den Verlauf des "Aßlinger Wegs": Nachdem wegen der Anfrage eines Mobilfunkbetreibers nach einem Sendestandort mehr als 200 interessierte Bürger den Sitzungssaal der Gemeinde stürmten, sei klar gewesen, dass die Kommune handeln musste. Erste Schritte waren Messungen der Belastungen und die Erarbeitung von Alternativstandorten zur Strahlenreduzierung bei gleichzeitigem Handyempfang. Anschließend wurden baurechtlich die künftigen Mobilfunkstandorte gesteuert. Über rechtzeitige Vorgaben in der Bauleitplanung sei einiges machbar, so Rechtsanwalt Sommer.
Thema schweißt zusammen

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Die Ostallgäuer Teilnehmer gewannen in Aßling neben vielen wichtigen Informationen auch die Erkenntnis, dass die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Bürger und Kommunen zusammenschweißt und die Erfolgsaussichten enorm erhöht.