Ostallgäu: Mobilfunk-Initiativen: DSL nur per Kabel

17. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Anschlüsse - Funklösungen seien minderwertig

Die Mobilfunk-Initiativen Ostallgäu warnen vor Funklösungen zur Versorgung dünn besiedelter Gebiete mit schnellen DSL-Internetanschlüssen. Man verfolge die Diskussion mit Sorge, zumal auch die Bundesregierung dazu aufrufe, die persönliche Strahlenbelastung zu minimieren und deshalb auf Funkverbindungen zu verzichten, so die Sprecher der Mobilfunk-Initiativen Renate Marek, Erich Ammann und Johanna Tanner in einer Presseerklärung.

Nicht abhörsicher

Funkverbindungen seien bei der DSL-Versorgung gegenüber Kabellösungen im Nachteil. So könne bei starkem Schneetreiben oder Platzregen die Verbindung abbrechen. Zudem seien sie nicht abhörsicher, was beispielsweise beim Online-Banking problematisch sei. Auch sei bei Funkverbindungen die Kapazität begrenzt. Schließlich erhöhten sie die problematische Belastung mit Elektrosmog. In Fachkreisen werde die Glasfaser als einzig brauchbare, zukunftsträchtige Lösung für DSL-Anschlüsse gehandelt. Sie könnten inzwischen auch kostengünstig durch Wasser- oder Abwasserrohre geschossen werden.

Eine Funklösung laufe zudem dem Mobilfunk-Minimierungskonzept zuwider, das der Zweckverband "Allgäuer Land" erstellen ließ, um die Strahlenbelastung für die Bevölkerung zu senken.

Für alle wie einst das Telefon

Auch im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes sei es nicht akzeptabel, dass im ländlichen Raum qualitativ minderwertige Funklösungen die kabelgebundene Versorgung notdürftig ersetzen sollen. So wie in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts jeder Haushalt und jede Firma ohne Kostendiskussion mit Telefonanschlüssen versorgt worden ist, so müsste heute jeder Haushalt und jeder Betrieb über Kabelanschlüsse mit dem schnellen Zugang zum Internet versorgt werden, betonten die Sprecher der Mobilfunk-Initiativen.