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Mitarbeiter quasi aus dem Katalog

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Mitarbeiter quasi aus dem Katalog

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    Arbeitsamt nach Ama Tech-Kündigungen auf neuen Wegen Pfronten (mar). Einen neuen Weg beschreitet das Füssener Arbeitsamt bei den 78 Mitarbeitern, denen bei der Firma Ama Tech in Pfronten gekündigt wurde: Interessierte Betriebe erhalten eine Liste mit den Profilen der Mitarbeiter. Melden sich mögliche neue Arbeitgeber, werden die Mitarbeiter informiert. Sie können sich dann an den Betrieb wenden.

    Schon kurz nachdem bekannt geworden war, dass bei Ama Tech in Pfronten Mitarbeiter entlassen werden, meldeten sich interessierte Betriebe beim Füssener Arbeitsamt, so dessen Leiter Heinz Hipp. Sechs oder sieben Betriebe aus der Region hätten Interesse an den Mitarbeitern bekundet, alle aus dem Bereich Metall- und Elektrobau. Hipp zeigte sich deshalb optimistisch, einen Großteil der Ama Tech-Mitarbeiter an neue Arbeitgeber vermitteln zu können, noch bevor im Juli die Kündigungen wirksam werden. "Wenn bislang nicht besetzte Stellen jetzt mit Ama Tech-Leuten belegt werden, bleiben die Arbeitsplätze in der Region erhalten", so Hipp. Das Interesse an den Ama Tech-Mitarbeitern verwundert den Arbeitsamtsleiter nicht: "da sind sehr attraktive Leute und der Altersschnitt ist sehr niedrig."Auf die Gekündigten wird dabei kein Druck ausgeübt, schnell eine Stelle anzutreten, zumal sie bislang noch nicht arbeitslos sind: "Man muss den Leuten Zeit lassen, sich zu orientieren und sich über ihr weiteres Lebens- und Berufsziel klar zu werden", so Hipp. Ob sich ein Mitarbeiter bei einem Betrieb meldet, der Interesse an ihm bekundet hat, bleibt ihm vorerst selbst überlassen. Allen interessierten Betrieben bietet das Ar-beitsamt eine Aufstellung mit den Profilen der Gekündigten an - natürlich ohne Namen. "Das geht querbeet von Metall- und Elektrobauern über technische Zeichner bis zu Elektromonteuren und Softwareingenieuren", so Hipp. Obwohl sie aus einem weiten Umkreis zu Ama Tech pendeln, kümmert sich das Arbeitsamt Füssen derzeit um alle Gekündigten. Probleme befürchtet Hipp allerdings bei der Vermittlung der Mitarbeiter aus der Teileproduktion, unter denen ein größerer Anteil ungelernter Kräfte vertreten sei. Die Stimmung unter den Ama Tech-Mitarbeitern sei derzeit "nicht gerade rosig", so Peter Steinfadt, neuer Leiter der Unternehmenskommunikation: "Wir versuchen gerade, das Ruder herumzureißen und durchleben eine Übergangszeit, in der alle etwas in der Luft hängen." Durch die Verunsicherung sei die Stimmung von einer Note eins beim Börsengang auf eine 3- gesunken: "Wir haben nicht mehr die große Euphorie." Allerdings sei die Stimmung sehr unterschiedlich, je nachdem, wie sehr der jeweilige Bereich von den Umstrukturierungen des Unternehmens betroffen sei. Mit Auswirkungen dieser Maßnahmen rechnet Steinfadt im zweiten Halbjahr: "Ich denke im Juli oder August haben wir eine spürbare Verbesserung. Unternehmen, die sich für die gekündigten Ama Tech-Mitarbeiter interessierten, können eine Aufstellung ihrer Profile per E-Mail beim Arbeitsamt in Füssen anfordern: fuessen@arbeitsamt. de

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