Baisweil (fro). - Baisweil ist sehr traditionsreich. Vermutlich gehen seine Ursprünge auf römerzeitliche Siedlungen zurück. Urkundlich wurde 'Beizwile' erstmals 1130 erwähnt: Der Name hat angeblich einen vordeutschen Ursprung. Nachfolgend war 'Beizwil' oder 'Paizwil' unter dem Einfluss von welfischen, staufischen und ursin-ronsbergischen Herren, deren Burg nordöstlich über dem Ort thronte. Später erwarb das Kloster Irsee Rechte und Besitz. In der Nachbarschaft liegt das heutige Lauchdorf: 1123 erstmals als 'Lauctorf' erwähnt, und spätestens 1523 mit dem Weiler Großried vereinigt. Am 1. Mai 1978 wurde Lauchdorf nach Baisweil eingegliedert. Lauchdorf hat ähnliche Besitz- und Rechtsverhältnisse wie Baisweil vorzuweisen, obwohl es im 12. Jahrhundert von einem Rittergeschlecht samt Burg über dem Ort beherrscht wurde.
Das dazugehörige Großried wurde bereits 1248 von Papst Innozenz IV. bestätigt. Aufgrund der Geschichte und der 'in alten Zeiten dort ansässig gewesenen Edelgeschlechter' war die Gemeinde eine der wenigen, die 'wappenberechtigt' waren, wird der Gemeinde im Juni 1949 vom Landratsamt Kaufbeuren mitgeteilt. Lediglich Blonhofen, Buchloe und Irsee hatten dieses Privileg im nördlichen Ostallgäu. Baisweil beantragte auch prompt ein Wappen. Bereits im Februar 1950 wurde der Gemeinde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern das Recht verliehen, ein Wappen mit der Beschreibung 'Im Blau ein silberner Schwanenrumpf' zu führen. Der zornig und entschlossen blickende Schwan auf blauem Grund geht vermutlich auf das Wappen einer in Baisweil seit mindestens dem 12. Jahrhundert ansässigen Ministerialfamilie zurück. Die hatte ein zweigeteiltes Wappen: Links Gold, rechts ein gekrönter aufrechtschreitender Löwe in Silber auf blauem Feld, die Helmzier ein Schwanenhals. Obwohl Lauchdorf ein eigenes Wappen besaß, in dem ein Pferdekopf prangte, verzichtete der Ort nach der Gebietsreform auf eine Neukomposition des Gemeindewappens, erklärt Bürgermeister Thomas Steinhauser. 'Aber im Gemeinderat werden die Eigenheiten der Orte ohnehin berücksichtigt.' Doch das alte Wappen sei in Lauchdorf noch immer präsent: So trage es die Feuerwehr dort. Das Gemeindewappen mit dem Schwanenhals findet Steinhauser 'schlicht, aber prägnant'. AZ-Serie Gemeindewappen