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Artikel: Mit "Vollgas" zur Fendt-Erweiterung

18. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bebauungsplan Bis September soll Baurecht am Marktoberdorfer Micheletal bestehen

Marktoberdorf | vit | "Wir fahren hier mit Vollgas", beschreibt Stadtbaumeister Peter Münsch das Tempo, mit dem die Stadt die Voraussetzungen für eine Erweiterung der Traktorenfabrik Fendt schaffen will. Nach dem Änderungsbeschluss für das 44 Hektar große Gelände zwischen Micheletalweg, Weitfeldstraße und Bahnlinie im April könnten dort schon ab September erste Bauvorhaben verwirklicht werden. Denn einstimmig haben nun der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss dem Stadtrat empfohlen, die neue Satzung festzusetzen.

Wie mehrfach berichtet, stehen im AGCO-Konzern Entscheidungen zur Ausweitung der Produktionskapazität bei Fendt von 15000 auf 20000 Traktoren pro Jahr kurz bevor. Auch wenn der US-Konzern die Standortfrage noch weltweit prüft, hofft man am Fendt-Stammsitz Marktoberdorf den Zuschlag zu bekommen. Mit dem Bebauungsplan, der das bisherige Fendt-Areal und rund sechs Hektar für eine Erweiterung umfasst, will man die städtebaulichen Voraussetzungen dafür schaffen.

Laut Bürgermeister Werner Himmer verfügt die Stadt inzwischen über Zusagen für die nötigen Erweiterungsflächen. Auch mit dem letzten Grundbesitzer sei man kurz vor einem Vertragsabschluss. Mit dem neuen Bebauungsplan werde das gesamte Areal überplant, da der bisherige Bebauungsplan schon 28 Jahre alt sei, erklärt Münsch.

Nun passe man die Regelungen der aktuellen Rechtslage an. Der Bebauungsplan lässt dabei künftig Gebäude mit einer Höhe von 15 bis 25 Metern zu. Laut Münsch werden zudem in allen Bereichen des Bebauungsplans die Vorgaben für die Grenzwerte eingehalten. Je näher Wohnbebauung sei, desto niedriger sind die Werte. Dadurch, dass man das ganze Gebiet überplane, schaffe man auch die Voraussetzung für eine Modernisierung im Bestand. Wie Stadtbaumeister Münsch unserer Zeitung erläuterte, wird die Zufahrt für den Schwerlastverkehr künftig vom Micheletal her erfolgen. Wo genau die Zufahrt geschaffen werde, müsse ein Architektenwettbewerb von Fendt ergeben. Die Johann-Georg-Fendt-Straße werde künftig vor allem den Pkw-Verkehr der Mitarbeiter aufnehmen. Über die Verkehrsströme zu den Bundesstraßen laufen noch Gespräche mit AGCO/Fendt.

Zum weiteren Vorgehen erklärte Münsch, dass der Stadtrat voraussichtlich am 28. Juli die aktuelle Fassung des Bebauungsplanes billigt, danach könne sofort die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden erfolgen. Läuft alles nach Plan und kommen keine gravierenden Einwände, dürfte der Plan Ende September rechtsgültig werden. Gebaut werden könnte eventuell aber sogar schon im September. Bürgermeister Himmer meinte: "Schneller geht es kaum. Aber wir dürfen hier keine Zeit verlieren."