Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Mit viel Gehorsam und Disziplin

Allgäu

Mit viel Gehorsam und Disziplin

    • |
    • |

    Herbishofen (mz/ho). - Axel spitzt die Ohren. In Lauerstellung sitzt der Schäferhund neben Monika Hüber. Einige Meter von ihr entfernt läuft ein Mann. 'Halt, bleiben Sie stehen oder ich schicke meinen Hund', schreit die Frau aus Wolfertschwenden. Auf ein Zeichen hin rennt Axel los und holt den 'Flüchtenden' nach 50 Metern ein. Er packt ihn am Ärmel, lässt ihn wieder los und bellt den Mann an, bis Monika Hüber neben den beiden steht. 'Lange Flucht' heißt diese Übung. Dabei muss der Hund einen Flüchtenden einholen - er darf ihn aber nicht beißen und belästigen, bis sein Führer vor Ort ist. Insgesamt 30 Schutzhundeführer aus ganz Südbayern kamen am Wochenende auf den Sportplatz in Herbishofen, um sich für einen Siebenländer-Wettkampf im hessischen Griesheim zu qualifizieren. Um in dieser höchsten Klasse an den Start gehen zu dürfen, müssen die Hunde bereits mehrere Prüfungen bestanden haben. Viele von ihnen sind im Polizeieinsatz, andere werden privat trainiert, wie Schäferhund-Rüde Axel von Speditionskauffrau Hüber. 'Wir bilden keine Kampfhunde aus, sondern Schutzhunde', betont Helmut Heckelsmüller. Er ist Vorsitzender der Ortsgruppe Memmingen-Alt des 'Vereins für Deutsche Schäferhunde', die gemeinsam mit der Landesgruppe Bayern-Süd das Treffen ausrichtet. An den beiden Wettkampftagen ging es dabei beispielsweise darum, unter den strengen Augen der Wertungsrichter ausgelegte Fährten zu verfolgen, Gegenstände über Hindernisse zu apportieren und einen Fluchtversuch zu verhindern. Ganz wichtig bei allen Übungen: Gehorsam und Disziplin, 'die bedeutendsten Fähigkeiten eines Schutzhundes', so Heckelsmüller. Daneben zählen vor allem Selbstsicherheit und Belastbarkeit der Hunde, um in der höchsten Schutzhunde-Prüfung - 'SCHH3' genannt - antreten zu können. Dabei müssen die Hunde höchste Konzentration zeigen. Auf den Wiesen um den Sportplatz mussten sie etwa ausgelegte Leder-, Filz- und Holzstücke aufspüren und ihrem Führer anzeigen - auch bei schlechtem Wetter und deshalb schwierigen Bedingungen. 280 von 300 möglichen Punkten verbucht Monika Hübers dreijähriger Schäferhund Axel am Ende der beiden Wettkampftage. Mit dieser 'starken Heimleistung', wie sie sagt, und dem folgenden vierten Platz in der Wertung ist die 48-jährige Lokalmatadorin aus Wolfertschwenden sehr zufrieden.

    Widrige Bedingungen Zufrieden waren auch die Vertreter der Landesgruppe Bayern-Süd. Sie stellten bei der Siegerehrung im Festzelt die gute Organisation heraus und bedankten sich für die Bereitstellung des Geländes und die 'offenherzige Art der Unterallgäuer', so der stellvertretende Vorsitzende und Leistungsrichter, Nikolaus Waltrich. Die widrigen Wetterverhältnisse hätten die Fährtenarbeit doch etwas erschwert. Schirmherr Bürgermeister Herbert Rabus überreichte den Siegerpokal gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Ortsgruppe Memmingen-Alt, Karl Kohler, an Carsten Massel mit seinem Hund 'Quinci vom Waldwinkel' von der Ortsgruppe Augsburg. Den zweiten Platz belegte Helmut Huber mit 'Hirro vom Weinbergblick' (Waldkraiburg), gefolgt von Josef Wollmann mit 'Elli von der Alten Donau' (Großaitingen), Monika Hüber mit 'Axel vom Kleinen Landhaus' (Memmingen-Alt), Adolf Glaser mit 'Rocko vom Leipheimer Moor' (Illertissen) und Elvira Trampenau mit 'Kim vom Mülhammer Keller' (Aholming).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden