"Handgemacht" - so beschreibt Claudia Koreck ihre Musik. Im Kaminwerk haben sich nun rund 600 Besucher von den handgemachten Melodien und Texten überzeugt. Die Kombination aus Mundart und modernen Rhythmen verbindet: Vom Grundschul- bis zum frühen Rentenalter ließ die gebürtige Traunsteinerin keine Generation aus.
Schon als sie auf die Bühne kommt, wird klar: Koreck bringt heute Stimmung ins das Kaminwerk. Mit einem strahlenden Gesicht sagt sie: "Hallo, servus und grias zeich in Memmingen."
Ihr Gesang überrascht: In der relativ kleinen, blonden Frau steckt nämlich eine beeindruckende Stimmgewalt. Ihr erstes Lied, "Lisa", ist ein Schwank aus ihrem Leben, aus einer Freundschaft aus Kindertagen.
Überhaupt ist es ihr eigenes Leben, das die Musik der Sängerin prägt. Sie schreibt über ihre Erfahrungen, ihre Liebe und ihre Enttäuschungen.
Die Musik der 22-Jährigen wird vielerorts als Popmusik mit bayerischen Texten beschrieben, doch gilt das nur für einen Bruchteil der Lieder. Die tiefsinnigen Texte werden von Elementen aus Rock, Blues, Jazz, Folk und weiteren Musikrichtungen begleitet.
Knoblauch als Inspiration
Einen Einfluss aus ihrer Kindheit, "schon da habe ich viel verschiedene Musik gehört", erzählt sie. Passend zu den Musikrichtungen findet man auf der Bühne auch verschiedene Instrumente. Keyboard, E-Gitarre, Ukulele, Kontrabass und sogar ein Glockenspiel finden in Korecks Musik Platz.
Es ist ein unterhaltsamer Abend: Zwischen den Liedern, mit den für einen Nicht-Oberbayern mehr oder weniger verständlichen Texten, erzählt Koreck immer wieder Geschichten dazu. Da geht es etwa um ihren Freund und wie sie ihn "angebaggert hat, was das Zeug hält", oder darum, wie Knoblauch sie zum Schreiben inspiriert.
Auch erzählt sie viel von ihrer Weltreise, die sie passend zu ihrem neuen Album "Barfuaß um die Welt" gemacht hat. Sie berichtet von Pubs in Amerika und von Straßenkreuzungen in Tokio. Trotz des persönlichen Charakters ihrer Texte sprechen sie doch eine breite Masse an. So geht es in "Melodie in meim Kopf" um die Schnelllebigkeit unserer Zeit, in der der "da Dumme is, der dositzt und schweigt".
Faszinierend ist auch Korecks Art: Trotz ihres Erfolgs in den vergangenen Monaten ist sie vollkommen auf dem Boden geblieben, steht offen und fröhlich auf der Bühne und spricht mit dem Publikum, als kenne sie alle schon seit Jahren.
Bei ihrem letzten Lied ist sie ganz allein auf der Bühne. Es ist ein schönes Ende; eines, das einen mit ein bisschen Sehnsucht nach Hause gehen lässt.